Aktmodell: Erotische Kunst oder Pornografie?
Sie stehen Modell für Maler und Kunststudierende, werden von Fotografen abgelichtet oder sind Teil künstlerischer Performances: Aktmodelle gibt es in vielen Bereichen der Kunst. Was genau es mit dem Aktmodell auf sich hat und wie sie sich Modelle von Erotikmodellen unterscheiden, haben wir für dich herausgefunden.
Was ist ein Aktmodell?
Als Aktmodell werden Personen bezeichnet, die für Kunstschaffende nackt oder halbnackt Modell stehen. Neben Fotografen und Malern sind es auch Zeichner und Bildhauer, die gern Aktkunstwerke anfertigen und dafür Modelle nutzen.
Ein Aktmodell ist nicht pornografisch tätig, hat keinen Sex vor der Kamera und wird nicht zum Lustgewinn der Zuschauer eingesetzt. Die Hauptaufgabe, die äußerst anstrengend und wenig sexy ist, besteht für das Aktmodell darin, sich bewegungslos zu posieren und die Körperstellung nicht zu verändern.
Der Künstler fertigt sein Kunstwerk dann entsprechend seinem Blick auf das Modell an. Aktmodelle müssen von Erotik- und Nacktmodellen abgegrenzt werden, da sie ausschließlich im künstlerischen Bereich tätig sind. Ein seriöses Aktmodell distanziert sich von Geschlechtsverkehr, Pornografie und Lustgewinn im Bereich des Berufs.
5 Fragen rund um das Thema Aktmodelle
#1 - Ist Aktmodell ein anerkannter Beruf?
Hinter dem Begriff Aktmodell versteckt sich keine geschützte Bezeichnung, sie kann von jedem genutzt werden. Auch eine Ausbildung ist nicht erforderlich. Als Aktmodell erhältst Du vom Künstler eine kurze Arbeitseinweisung und bist dann bereits geschult für Deinen Auftritt.
#2 - Wie werde ich Aktmodell?
Du möchtest Aktmodell werden? Dann bewirb Dich bei Kunsthochschulen, Ateliers und Künstlern in Deiner Stadt. Nicht immer ist die Suche ausgeschrieben, daher kann eine Initiativbewerbung hilfreich sein. Viele Künstler haben Karteien mit unterschiedlichen Aktmodellen. Vor allem Bildhauer arbeiten wechselnd mit Rubensmodellen, aber auch mit schlanken Modellen zusammen.
#3 - Was verdienen Aktmodelle?
Reich wirst Du als Aktmodell nicht. Im Schnitt schwankt die Bezahlung zwischen 10 und 30 Euro pro Stunde. Deinen Lohn erhältst Du fast immer direkt nach dem Auftrag in bar. Als Aktmodell mit Bildveröffentlichung für einen Fotografen kann Dein Lohn höher liegen, zwischen 100 und 500 Euro pro Session.
#4 - Wird der Name des Modells beim Kunstwerk genannt?
Das lässt sich pauschal nicht beantworten. In Zeichenschulen oder bei Bildhauern ist es unüblich, dass Dein Name am Kunstwerk genannt wird. Bei Fotoshootings hingegen ist es sogar üblich, dass Deine Bilder veröffentlicht und dann auch mit Deinem Namen versehen werden.
#5 - Sind Aktmodelle seriös?
Viele seriöse Frauen und Männer arbeiten als Aktmodell, vor allem bei Studierenden ist es ein beliebter Nebenjob. Es geht ausschließlich um die Kunst am Körper und handelt sich nicht, wie fälschlicherweise oft angenommen, um einen erotisierenden Job oder eine sexuelle Dienstleistung.
3 Tipps, die Du als Aktmodell beachten musst!
Wenn Du Dir vorstellen kannst als Aktmodell tätig zu werden, solltest Du Dich erst einmal in Deiner Region umschauen und herausfinden, ob es Kunsthochschulen oder sonstige Orte gibt, die sich über Deine Bewerbung freuen. Bevor Du Deine Bewerbung jedoch abschickst, bedenke die drei folgenden Faktoren.
#1 - Scham ist fehl am Platz
Ob als Teilakt oder Vollakt, Du wirst nackt sein. An der Kunsthochschule bist Du vielleicht das Modell für 20 Studierende, die gleichzeitig Deinen Körper als Anschauungsmodell für Proportionen und die menschliche Anatomie nutzen. Scham ist hier fehl am Platz. Wenn Du gehemmt bist, kann es schwer sein, die richtige Pose einzunehmen.
#2 - Körperliche Fitness ist wichtig
Eine Stunde rumliegen und dafür Geld bekommen? Keineswegs! Als Aktmodell ist körperliche Fitness ein Muss. Denn auch wenn Du z.B. auf dem Bauch liegst, ein Bein hebst und lächelst, musst Du diese Position halten können. Und auch das Stillsitzen über einen längeren Zeitraum ist eine echte Herausforderung – probiere es doch einfach mal selbst zu Hause aus.
#3 - Verhandlungsgeschick beim Gehalt
Nimm nicht jeden Preis an, der Dir genannt wird. Versuche bei Deiner Gage als Aktmodell zu verhandeln, auch wenn Du es zum ersten Mal machst. Wenn Du mit dem genannten Preis nicht zufrieden bist, versuche nach oben zu gehen. Je häufiger Du Modell stehst, desto professioneller wirst Du diesen Job ausüben und desto mehr Geld kannst Du auch verlangen.
Mythen und Wahrheit über Aktmodelle
Aktmodell sein kann viel Spaß machen, Anstrengung gehört aber auch dazu. Muskelkater nach einer Kunststunde sind beim Modellstehen keine Seltenheit. Aber immerhin bleibt neben dem Muskelkater auch das gute Gefühl, als Aktmodell einen ganz eigenen Beitrag zur Entstehung von Kunst geleistet zu haben!