Ist Fisting gefährlich?
Was Du dabei unbedingt beachten musst!
Fisting ist nicht jedermanns Sache, nicht selten spielt die Angst vor Verletzungen dabei eine Rolle. Zunächst einmal muss zwischen analem und vaginalem Fisting unterschieden werden, was unterschiedlich riskant sein kann. Die Vagina ist allgemein dehnbarer und kann besser mit einer Faust umgehen als der Anus, bei dem es schnell zu Rissen kommt. Die meisten Verletzungen entstehen aber nicht aus anatomischen Gründen, sondern aufgrund von Unachtsamkeit und dem kann vorgebeugt werden.
Die Handhabung beim Fisting bestimmt über die Gefahr
Einfach eine Faust ballen und einführen? Keine gute Idee, denn dann wird das Fisting ziemlich gefährlich. Safer Sex ist auch bei dieser Praktik zwingend erforderlich und das heißt in diesem Fall: Handschuhe tragen! Natürlich aus Latex, sofern keine Allergie vorliegt. Der Wunsch, die Handschuhe einfach wegzulassen, ist verständlich. Eine gute Idee ist das aber trotzdem nicht. Es geht nicht nur darum, dass Keime von der Hand in Vagina oder Anus übertragen werden könnten. Beim Fisting dehnst Du Dein Gegenüber so weit, dass schon eine kleine Unebenheit auf der Hautoberfläche, eine winzige Kruste dazu führen kann, dass Du die Schleimhaut verletzt.
Ein zweiter, ganz wichtiger Faktor ist das Tempo. „Was drin ist, ist drin“, ist zwar ein passendes Motto, doch für das Eindringen braucht Ihr richtig viel Zeit. Fisting funktioniert nicht zwingend beim ersten Mal, es gibt viele Paare, die fünfmal und mehr brauchen, bis zum ersten Mal die Faust wirklich versunken ist. Wenn Du ungeduldig wirst, wird es gefährlich, denn dann überwindest Du Hindernisse, die Dein Körper mit gutem Grund errichtet hat.
Beim Fisting spielt der Zeitfaktor eine Rolle. Wenn Ihr es zu schnell wollt, geht es meistens schief. Wenn Ihr also nur eine halbe Stunde Zeit habt, vergesst Fisting und kümmert Euch um andere Dinge. Zu wenig Zeit ist ein Risikofaktor, der dazu führt, dass Ihr zu schnell vorgeht und damit die Wahrscheinlichkeit von Verletzungen erhöht.
Die größten Gefahren beim Fisting und wie Ihr sie vermeiden könnt
#1: Risse in der Schleimhaut
Vor allem die Analschleimhaut ist gefährdet einzureißen, wenn die Faust zum ersten Mal eindringt. Der Grund hierfür ist, dass sie keinerlei Feuchtigkeit produziert, sondern auf Eure Mithilfe angewiesen ist. Was Ihr braucht, ist Gleitgel, und zwar in rauen Mengen. Hier dürft Ihr nicht sparen, sondern müsst immer wieder nachlegen, wenn es zu trocken wird. Der Handschuh der aktiven Person muss voll und ganz mit einem silikonhaltigen Gleitgel eingerieben werden, der Anus ebenfalls. Wasserhaltige Gleitgele sind eher weniger geeignet, denn ihr Gleiteffekt lässt zu schnell nach.
#2: Schmerzen am Schließmuskel
Auch diese Gefahr betrifft überwiegend das Analfisting, denn der Schließmuskel ist die größte Hürde, die es zu überwinden gilt. Wenn Ihr zu schnell vorgeht, dehnt Ihr den Muskel und das führt zu Schmerzen. Langsames Vorgehen hilft dagegen, viele Paare nutzen zuvor Analplugs und andere Spielzeuge, um eine sanfte Dehnung vorzunehmen. Wenn Ihr einen Widerstand spürt und es schon beim Versuch zu Schmerzen kommt, hört auf und macht eine Pause.
#3: Blutungen der Vagina
Beim Fisten kann es zu Blutungen kommen, wenn die Vaginalschleimhaut überdehnt und verletzt wird. Das kann theoretisch sogar beim Sex passieren und ist erst mal harmlos. Dennoch könnt Ihr Blutungen verhindern, indem Ihr euch auch im Vaginalbereich sehr viel Zeit lasst und immer auf ausreichend Gleitgel setzt. Die passive Frau sollte maximal erregt sein, bevor Du mit Deiner Faust versuchst einzudringen. Dadurch weitet sich die Vagina noch ein bisschen und die körperliche Entspannung erleichtert das Eindringen.
#4: Stuhlinkontinenz durch Fisten
Einige Ärztinnen und Ärzte warnen davor, dass es durch exzessiven Analsex und auch durch Analfisten zu einer Stuhlinkontinenz kommen kann. Das bedeutet, dass der Ringmuskel des Anus nicht mehr in der Lage ist, die Stuhlausscheidung zu kontrollieren. Wird dieser Muskel verletzt, kann das die Folge davon sein. Entsprechend wichtig ist es beim Fisten, niemals mit Gewalt gegen Widerstände anzukämpfen und auf Schmerzsignale des Körpers zu reagieren.
Beim Fisten kann es, wie Du selbst siehst, zu Verletzungen und gefährlichen Situationen kommen, wenn Du Dich mit der Materie nicht auskennst. Ein ganz wichtiger Tipp ist, dass Du Dich auf das Erlebnis vorbereitest und Dir wirklich überlegst, ob Du es möchtest. Bitte trinke keinen Alkohol, um Dir Mut zuzusprechen, denn dann kannst Du die natürlichen Warnsignale Deines Körpers nicht mehr richtig wahrnehmen. Spürst Du Beschwerden, bitte Deinen Schatz sofort aufzuhören.