SOMF: Setz‘ Dich auf mein Gesicht!
Sexabkürzungen erklärt
Ob MILF oder BBW, die meisten von Euch haben bestimmt schon mal die ein oder andere Abkürzung zum Thema Sex gehört. SOMF ist vielleicht nicht jedem sofort ein Begriff. SOMF ist eine Abkürzung auf Englisch und steht für eine Sexualpraktik, die nicht nur im BDSM sehr beliebt ist. Wir erklären Dir, was genau es damit auf sich hat.
Wofür steht SOMF?
Die Abkürzung SOMF steht für „Sit On My Face“ und bezeichnet die Sexpraktik Facesitting. Laut Urban Dictionary ist SOMF ein umgangssprachlicher Ausdruck, der für gutaussehende Frauen verwendet wird. „I would let her somf“, übersetzt „Ich würde sie auf meinem Gesicht sitzen lassen“.
Beim Facesitting handelt es sich um eine recht spezielle Oralsex-Variante. In dieser sitzenden Position hat die obere Person die Kontrolle und die untere ist passiv oder sogar devot. Deshalb ist diese Praktik auch bei vielen BDSM-Anhängern sehr beliebt.
# Schon gewusst?
Neben Facesitting und SOMF wird diese Praktik auch als Queening bezeichnet – weil die Frau dabei wie eine Königin auf dem Gesicht des Partners:der Partnerin thront.
SOMF: So funktioniert’s!
In den allermeisten Fällen übernimmt eine Frau den aktiven Part beim SOMF oder Facesitting. Sie setzt sich also auf das Gesicht des oder der Partner:in, um sich oral befriedigen zu lassen. Wichtig dabei ist, dass die passive Person genug Luft bekommt. Hierzu ist es sinnvoll, ein nonverbales Signal zu vereinbaren, mit dem die passive Person auf sich aufmerksam machen kann, wenn es Probleme gibt.
SOMF kann sowohl bekleidet als auch unbekleidet stattfinden. Auch Anilingus ist im Rahmen des Facesittings möglich. Durch diese Vielfalt ist SOMF übrigens auch für Menschen außerhalb des BDSM-Spektrums interessant.
SOMF: Verschiedene Varianten kurz erklärt
Fullweight
Der englische Ausdruck für „mit vollem Gewicht“ bezeichnet eine Version des Facesittings, bei dem die sitzende Person ihr ganzes Körpergewicht auf das Gesicht der passiven Person verlagert. Diese Variante findet vor allem im BDSM-Bereich statt.
Reverse
Wie auch bei der Reiterstellung gibt es zwei Blickrichtungen für das Queening. Entweder schaut die oben sitzende Person zu den Füßen der unten liegenden Person oder sie schaut über deren Kopf hinweg. Beim Reverse Facesitting dreht sie sich so, dass sie die Füße des Partners:der Partnerin sieht. Der Vorteil: So kann sie die passive Person zusätzlich mit den Händen stimulieren und befriedigen.
Drowning
Drowning beschreibt das Facesitting unter Wasser. Bei dieser Variante des SOMF ist es wichtig, dass die Beteiligten bereits Übung haben und ein eingespieltes Team sind. Ein nonverbales Signal und Sicherheitsvorkehrungen sind unerlässlich – für Anfänger:innen ist diese Praktik definitiv nicht geeignet!
Asphyx
Bei dieser Variante geht es explizit um Atemreduktion. Ähnlich wie das Drowning kommt auch diese Variante aus dem BDSM und gehört zur Spielart der Atemkontrolle. Auch hier ist es wichtig, dass die Beteiligten Erfahrung haben und genau wissen, was sie tun.
Jeanssitting
Beim Jeanssitting ist die sitzende Person, wie der Name bereits vermuten lässt, bekleidet. So geht es hier nicht unbedingt darum, die aktive Person oral zu befriedigen, sondern eher um Erniedrigung oder auch um einen Jeans-Fetisch oder Geruchfetisch.
Exkrementophilie
Bei der Exkrementophilie handelt es sich um einen Fetisch, bei dem jemand sexuelle Lust durch körperliche Ausscheidungen empfindet, beispielsweise durch Urin, der auch als Natursekt bezeichnet wird. Beim SOMF kann die passive Person als „menschliche Toilette“ benutzt werden. Dabei erleichtert die oben sitzende Person sich ins Gesicht oder in den Mund der unten liegenden Person.
Bound
Bei dieser Version vereinen sich SOMF und Bondage. Denn der passive Part ist hier gefesselt, sodass er sich nicht bewegen kann. Besonders beliebt ist es, wenn die Hände ans Bett gefesselt werden. So ist der passive Part dem aktiven Part hilflos ausgeliefert.
Vanilla Facesitting
Das beschreibt die Einsteiger-Variante des SOMF. Dabei hockt sich die aktive Person eher auf das Gesicht der passiven Person und verlagert nicht ihr Gewicht auf das Gesicht. Stattdessen stützt sie sich am Bett oder an einer Wand ab und nimmt so Druck vom Gesicht des Partners:der Partnerin.
Sicherheit beim SOMF ist wichtig!
Das Facesitting erfordert einige Sicherheitsvorkehrungen. So solltet Ihr ein Safeword und eine Geste festlegen, mit denen der passive Part in jeder Situation (auch gefesselt) das Spiel jederzeit beenden kann. Denn obwohl der Reiz auch darin liegt, dass der passive Part sich nicht rühren kann, sollte er sich trotzdem sicher fühlen. Es kann außerdem sinnvoll sein, zwischendurch immer wieder das Gewicht zu verlagern, sodass der unten liegende Part besser Luft bekommt.
Auch wenn die Wahrscheinlichkeit geringer ist als bei anderen Sexpraktiken, können beim Cunnilingus und Anilingus Geschlechtskrankheiten übertragen werden. Umso wichtiger ist es, dass Ihr Euch entsprechend schützt. Wenn Ihr kein Lecktuch verwenden möchtet, solltet Ihr Euch vorher auf Infektionen testen lassen und nicht mit anderen Partner:innen Sex haben.
Wird die passive Person im Rahmen des Spiels als menschliche Toilette genutzt, solltet Ihr Euch darüber informieren, mit welchen Risiken dieses Spiel einhergeht. Urin ist relativ steril, Kot hingegen nicht. Das solltet Ihr im Hinterkopf behalten.
Alles Wichtige zum „SOMF“ kurz zusammengefasst
Ist SOMF etwas für Euch? Oder heißt es bei Euch eher seltener „Sit on my face“? Ob Ihr nun gern auf dem Gesicht Eures Schatzes in den Sonnenuntergang reitet oder Euch lieber auf anderen Körperteilen niederlasst: Hauptsache, Ihr habt Spaß dabei!