Was bedeutet eigentlich „devot“?
Gefällt es Dir, beim Sex die Kontrolle abzugeben und jemand anderen die Entscheidungen treffen zu lassen? Magst Du es, Deinem Partner so richtig gefällig zu sein? Küsst Du Deinem Herren oder Deiner Herrin gern die Füße? Dann gehörst Du wahrscheinlich zum Club der devoten Diener – wir erklären Dir heute, was mit diesem Begriff genau gemeint ist.
Was heißt „devot“?
Wie so oft bei Sexbegriffen muss man auch für den Ausdruck „devot“ erstmal das Lateinbuch aus der 8. Klasse rauskramen – aber hey, für irgendwas muss das ja auch nochmal gut sein.
„Devot“ stammt vom lateinischen Wort „devotus“ ab und bedeutet „gottergeben“ oder „fromm“. Okay, es kann im Bett zwar durchaus vorkommen, dass man in der ein oder anderen Situation ein Gebet in Richtung Himmel schickt – aber fromm ist man dabei ja normalerweise eher selten 😉.
Im allgemeinen Sprachgebrauch bedeutet devot in der Regel „unterwürfig“, „demütig“ oder „ergeben“. Jemand unterwirft sich dem Willen einer anderen Person und lässt sich von ihr führen. Und auch beim Sex bedeutet devot, dass man dem Partner oder der Partnerin die Zügel in die Hand gibt. (Bei manchen BDSM-Praktiken sogar wortwörtlich…)
Devot, dominant oder sogar beides?
Das Gegenteil von devot ist dominant. In der BDSM-Szene werden diese als „Top“ oder „Dom“ – Femdom, wenn es sich um dabei um Frauen handelt – bezeichnet.
Sowohl Männer als auch Frauen können devot oder dominant sein – und manche sogar beides: Die sogenannten „Switcher“ sind Leute, die kein Problem damit haben, mal der devote und mal der dominante Part zu sein – richtige Multifunktionsschalter also!
Devot: Vorlieben und Praktiken
Der Begriff devot wird ebenso wie der Begriff dominant sehr häufig in der BDSM-Szene verwendet; alternative Bezeichnungen für den devoten Part sind „Sub(missive)“ oder „Bottom“. Manche devoten Menschen empfinden nicht nur sexuelle Lust bei der Unterwerfung, sondern auch bei Demütigungen und Schmerzen. Andere leben ihre devote Neigung nicht nur im Bett aus, sondern sogar im Alltag – dann entscheidet der Partner beispielsweise, welche Kleidung die Person tragen muss oder was sie essen darf.
Auch wenn devote Männer und Frauen sich anderen Menschen gern unterwerfen, empfinden sie dabei oft ein starkes Gefühl von Freiheit. Klar, es kann tatsächlich ganz schön befreiend sein, einfach mal keine Entscheidungen treffen zu müssen und die Verantwortung abzugeben. Außerdem erfordert es sehr viel Mut und Vertrauen zum Partner, sich beim Sex fallen zu lassen – und das kann die Verbindung positiv beeinflussen.
Man muss sich nicht zwingend in der BDSM-Szene bewegen, um an devoten Sexpraktiken Gefallen zu finden. Das Spektrum der Spielarten ist breit – es müssen ja nicht gleich Fesselspiele mit Schiffstauen in Kombination mit heißem Kerzenwachs und der Reitgerte sein (und wenn doch, ist das auch völlig in Ordnung!). Auch „leichtere“ Handlungen können bei vielen devoten Menschen für Erregung sorgen. Einige Beispiele:
Wichtig dabei ist, dass alle diese Praktiken einvernehmlich passieren. Du solltest niemandem einfach Unterwürfigkeit unterstellen – sonst antwortet der vermeintlich devote Part auf das Spanking schnell mal mit einem Spanking Deines Gesichts.
Man kann es nicht oft genug sagen: Sprecht vorher immer ab, was Ihr ausprobieren möchtet, welche Handlungen okay sind und vereinbart vor allem für härtere Gangarten ein Safeword, mit dem das Liebesspiel sofort abgebrochen werden kann.
Wenn Du Dich an vereinbarte Regeln und Grenzen hältst, wird sich Dein devoter Schatz schon von ganz allein unterwerfen…