Elektrostimulation: Wenn die Lust unter Spannung steht
Es kribbelt so schön? Dann seid Ihr entweder frisch verliebt oder Fans erotischer Elektrostimulation, kurz E-Stim. Elektro-Sex wird immer beliebter und viele Paare gestalten ihre Zweisamkeit so wortwörtlich spannender: Reizstromgeräte verpassen dem Körper kleine Stromschläge, die zu elektrisierender Erregung führen. Sogar intensive Orgasmen sind möglich!
Was ist die erotische Elektrostimulation?
Immer wieder ist davon die Rede, dass elektrischer Strom physische Schmerzen in Muskeln, Gelenken und im Kopf lindern könne. Aber: Strom kann auch dazu verwendet werden, um die erogenen Zonen auf besondere Weise zu reizen.
Viele Liebhaber dieses Fetisches bevorzugen – gerade im BDSM-Bereich – hierbei die intimen Regionen wie Penis, After oder Vagina. Doch auch andere erogene Zonen am Körper, beispielsweise Nippel oder Füße, lassen sich so stimulieren.
Viele Hersteller setzen bei ihren entsprechenden Geräten auf Saug- oder Klebepads. Diese sind einfach am Körper anzubringen und lassen sich entsprechend auch wieder leicht entfernen.
Achtung: Nutze ausschließlich zertifizierte Geräte, damit Du sichergehen kannst, dass während Deiner elektronischen Abenteuer alles sicher und ohne Komplikationen verläuft!
# Wichtig
Solltest Du gesundheitlich eingeschränkt sein, Probleme mit dem Herzen und/ oder Bluthochdruck haben, solltest Du vor der Nutzung der entsprechenden Geräte unbedingt mit Deinem Arzt sprechen!
Wie funktioniert die erotische Elektrostimulation?
Die erotische Elektrostimulation kommt aus den USA. Seit den 1980er Jahren gibt es Geräte speziell für die sexuelle Stimulation. Zuvor wurden gerne medizinische MENS- und TENS-Geräte genutzt, die für Elektrosex nur bedingt geeignet sind. Auch sogenannte Body-Toning-Geräte kann man zweckentfremden, sollte man aber nicht unbedingt.
Denn mittlerweile gibt es zahlreiche Geräte, die ausschließlich für die E-Stim konzipiert sind. Jedes Reizstromgerät arbeitet mit Gleichstrom und niederfrequentem Wechselstrom, der über Elektroden in den Körper geleitet wird. Da der menschliche Körper zu großen Teilen aus Wasser besteht, leitet er den Strom sehr gut. Übrigens ist die Reizweiterleitung im Nervensystem auch nichts anderes als Strom.
Der Körper reagiert auf die elektrischen Reize und wenn die Elektroden an den richtigen Körperstellen sitzen, sind enorme Lustgefühle und Orgasmen möglich. Im BDSM wird E-Stim auch als Strafe eingesetzt, hier ist (Lust-)Schmerz der gewünschte Effekt.
# Achtung
Bitte versucht nicht, Geräte zur erotischen Elektrostimulation selbst zu bauen! Das ist gefährlich und kann zu schwerwiegenden Verletzungen führen
Was solltest Du bei der erotischen Elektrostimulation beachten?
Zugegeben, im Zusammenhang mit der Verbindung zwischen Strom und Sex scheiden sich die Geister. Was manche als erregend empfinden, lässt bei anderen eher einen kalten Schauer über den Rücken laufen.
Wer sich sein eigenes Bild machen möchte und interessiert (und wie oben erwähnt gesund) ist, kann gut beraten sein, den Elektro-Sex einfach mal auszuprobieren. Es gibt mittlerweile etliche Sextoys speziell für diesen Bereich. Nimm Dir daher ein wenig Zeit, Dich mit Deinen – im wahrsten Sinne des Wortes – spannenden Möglichkeiten vertraut zu machen.
Mitunter lohnt es sich übrigens, ein wenig experimentierfreudig zu sein. Nur weil Du möglicherweise an einer Körperstelle keine Lust verspürst, muss dies nicht bedeuten, dass die Elektrostimulation generell nichts für Dich wäre.
# Tipp
Gerade zu Beginn solltest Du das sexy Spiel mit dem Strom nicht übertreiben. Die meisten Toys dieser Art lassen sich individuell einstellen. Teste zunächst in einer leichten Intensität und steigere Dich langsam. Viele lernen die Spannung der Elektrotoys zunächst einmal bei der Selbstbefriedigung kennen. So haben sie die Möglichkeit, noch individueller zu erfahren, was sie mögen und was nicht.
Das braucht Ihr für gelungenen Elektrosex
Ein Reizstromgerät
Es gibt sowohl feste Geräte, die wahlweise über die Steckdose oder einen Akku betrieben werden, als auch solche, die flexibel und mobil einsetzbar sind. Oft werden sie mit Akkus oder Batterien betrieben und besitzen verschiedene Elektroden oder Aufsätze. Reizstromgeräte für die erotische Elektrostimulation bekommst Du online oder im Fachhandel. Die Auswahl ist groß, sodass für jeden Geschmack etwas dabei ist.
Elektroden
Klassische Elektroden, wie Du sie aus dem Krankenhaus kennst, klebst Du auf die Haut auf. Es gibt auch Varianten, die per Saugmechanismus aufgebracht werden. Sie sind per Kabel mit dem Gerät verbunden. Darüber hinaus gibt es Ring-Elektroden, die Du um den Finger, den männlichen Penis oder andere Körperteile legen kannst. Feste Geräte kommen mit mindestens zwei Elektroden, manche mobile Varianten haben nur eine zweipolige Elektrode.
Sex Toys aller Art als Elektrode
Neben klassischen Elektroden gibt es heutzutage zahlreiche Varianten, um den Elektrosex noch interessanter zu gestalten. So findest Du Buttplugs, Dildos, Nippelklemmen und viele andere Sex Toys, die als Elektroden fungieren und für die Verwendung mit Reizstrom ausgelegt sind.
Gleitgel mit Leitfähigkeit
Du kannst hier entweder auf ein handelsübliches Gleitgel auf Wasserbasis (wegen der Leitfähigkeit) zurückgreifen, oder spezielles Gleitmittel für die Elektrostimulation verwenden. Wenn Du dem normalen Gleitgel etwas Kochsalz zufügst, leitet es noch besser. Das Gleitgel gibst Du einfach großzügig auf die Haut, wo die Elektroden angebracht werden sollen.
Kommt Elektrostimulation nur im BDSM zum Einsatz?
Die Vermutung liegt nahe, aber es wäre definitiv nicht richtig, die Einsatzbereiche der Elektrostimulation ausschließlich im BDSM zu sehen. Mittlerweile gibt es sicher viele Paare, die nicht zur Szene gehören, jedoch neugierig geworden sind und beschließen, das Ganze einfach mal auszuprobieren.
In gewisser Weise könnte man sagen, dass die Elektrostimulation dementsprechend weitaus „normaler“ geworden ist, als es vielleicht noch vor einigen Jahren der Fall war. Dementsprechend kann es Spaß machen, der Neugier nachzugeben, Vorurteile abzubauen und so – gemeinsam mit dem Partner oder allein – herauszufinden, ob sich dahinter ein Fetisch verbirgt, für den sich vielleicht beide begeistern können.
Die Praktik ist nicht ungefährlich
Eines sollte Euch unbedingt klar sein: Bei Sexspielen mit Strom ist immer große Vorsicht geboten. Erotische Elektrostimulation birgt – vor allem für Unerfahrene – eine Menge Risiken.
Sehr wichtig: Strom niemals durch die Brust fließen lassen. Sonst kann das Herz in Mitleidenschaft gezogen werden und im schlimmsten Fall aufhören, zu schlagen. Auch der Kopf isteine absolute Tabuzone. Das Gehirn ist sehr empfindlich und schon leichte Stromstärken können zu lebensbedrohlichen epileptischen Anfällen führen.
Auch bei Herzschrittmachern, Insulinpumpen oder ähnlichen medizinischen Implantaten ist größte Vorsicht geboten. Ebenso können Piercings und Kupferspirale Probleme bereiten und schwangere Frauen setzen in Sachen Elektro-Sex besser komplett aus. Verbrennungen, Vergiftungen (Elektrolyse) und andere Verletzungen sind ebenfalls möglich, wenn Ihr nicht vorsichtig genug seid oder nicht genug Gleitgel verwendet. Wenn Ihr Euch unsicher seid, habt keine Scheu mit Eurem Arzt über die Konsequenzen von Stromspielchen zu sprechen!
Das Spiel mit dem Strom ist aufregend, absolut. Doch um Gefahren vorzubeugen, solltet Ihr Euch gut vorbereiten und immer hochwertiges Equipment verwenden. Erotische Elektrostimulation ist nichts für zwischendurch und gerade Anfänger sollten ordentlich recherchieren, bevor sie sich Stromstöße verpassen. Aber wenn Ihr die Intensität des Stroms langsam steigert, ausreichend Gleitmittel verwendet und die Sicherheitshinweise beachtet, steht elektrisierenden Spielchen nichts im Wege.
Die Dos & Don'ts bei der erotischen Elektrostimulation
Das Spiel mit Strom kann sehr reizvoll sein, sollte jedoch immer mit Bedacht genossen werden. Die folgenden Do’s und Dont’s helfen Dir dabei, Elektrostimulation vielleicht noch etwas mehr zu genießen.
Die erotische Elektrostimulation hat viele Anhänger. Mittlerweile handelt es sich hierbei um weitaus mehr als nur einen Trend. Vor allem in der BDSM-Szene ist diese Art sexueller Stimulation durchaus beliebt. Woher der Wunsch danach, sich mit Strom zu stimulieren, ursprünglich kommt, ist nicht geklärt. Fest steht, dass es mittlerweile viele Toys gibt, die mit Strom kombiniert wurden. Manche von ihnen verursachen mehr, andere weniger „Schmerz“.
Das Gefühl, das im Zusammenhang mit der Elektrostimulation empfunden wird, ist sehr individuell und natürlich auch von dem jeweils genutzten Toy abhängig. Hier musst Du, eigentlich wie immer, Deine Grenzen selbst abstecken.