Selbstbefriedigung
Selbstbefriedigung ist ein fester Bestandteil eines gesunden und erfüllten Sexlebens. Trotzdem ist das Thema noch immer mit vielen Tabus behaftet. Wir klären Dich über Selbstbefriedigung auf und geben Dir Tipps, wie Du Dein Solo-Spiel noch aufregender machen kannst.
Was ist Selbstbefriedigung?
Selbstbefriedigung – auch Masturbation, Onanieren oder Solo-Sex genannt – bedeutet, sich selbst sexuell zu berühren. Das Ziel: Lust empfinden und einen orgasmischen Höhepunkt erleben.
Die Meisten berühren dabei die eigenen Geschlechtsorgane – aber auch andere erogene Zonen können jede Menge Lust bereiten.
Unabhängig von Alter, Geschlecht und sexueller Orientierung findet jeder Mensch seinen ganz eigenen Weg zur sexuellen Selbstliebe. Manche lieben es, sich selbst mit den Händen zu berühren, andere greifen lieber zu Sextoys. Selbst Alltagsgegenständen entpuppen sich für viele als spannende Masturbationsbegleiter.
# Fact
Wenn auch Du Dich regelmäßig selbst befriedigst, befindest Du Dich in „guter Gesellschaft“. Laut Umfragen tun dies 90 % der Männer und 80 % der Frauen in Deutschland. Und nicht nur die Menschen finden Gefallen am Sex mit sich selbst. Auch Hirsche, Affen, Walrosse und sogar Eichhörnchen lieben es, sich auf diese Weise etwas Gutes zu tun.
Wie geht Selbstbefriedigung?
Wie Du Dich am besten selbst befriedigst, kannst Du ganz für Dich allein herausfinden. Es gibt kein „richtig“ oder „falsch“, wichtig ist nur, dass Du neugierig bist und Dich selbst erkundest, um herauszufinden, worauf Du stehst.
Beim Solo-Sex geht es um weit mehr als nur den Orgasmus. Die Welt der Selbstbefriedigung ist voller Leidenschaft, Lust und Experimente.
Nimm Dir Zeit, entspann Dich und geh auf Tuchfühlung mit Dir selbst. Manchmal darf es natürlich auch ein schneller und intensiver Quickie sein, doch am schönsten ist es, wenn Du Dich auf eine sinnliche Reise mit Deinem Körper einlässt.
Selbstbefriedigung Frau: Wie gehe ich es an?
Viele Frauen konzentrieren sich beim Masturbieren auf die Klitoris, die Vulva oder den G-Punkt. Tempo, Druck und Art der Berührung bestimmst Du dabei selbst. Der Selbstbefriedigungs-Klassiker für viele Frauen: die eigenen Hände. Du kannst zum Beispiel Deine Klitoris von außen reiben oder Finger in Deine Vagina einführen, das nennt man auch „Fingern“.
Doch auch Sexspielzeugen wie Dildos oder Vibratoren sind bei der weiblichen Selbstbefriedigung hoch im Kurs. Für viele eröffnen sie ganz neue Dimensionen der Lust.
Und selbst Alltagsgegenstände können sich als echte Lustbringer entpuppen: So können Dich auch die Selbstbefriedigung mit Duschkopf oder das Kissenreiten in den 7. Himmel der Selbstliebe tragen.
# Erogene Zonen, wo man hinsieht
Viele denken, die erogenen Zonen liegen nur an den primären Geschlechtsteilen, das ist aber nicht die ganze Wahrheit. Auch andere Körperregionen, wie die Brüste, Nippel, Innenschenkel oder der After können Dir sehr viel Lust bereiten.
Indem Du Dich ausprobierst, lernst Du nicht nur Deinen Körper besser kennen, sondern kannst auch neugierig erkunden, was Dir persönlich besonders viel Lust bereitet.
Selbstbefriedigung Mann: So kommt er zum Höhepunkt
Bei Männern geschieht das Onanieren primär über den Penis. Viele bewegen hierfür ihre Vorhaut oder die Hand über die Eichel. Das kennst Du umgangssprachlich vielleicht auch als „wichsen“ oder „sich einen runterholen“.
Doch auch Männer haben mehrere und vor allem unterschiedliche erogene Zonen. Hoden, Anus, Prostata oder der Damm können ebenfalls sehr intensiven Gefühlen auslösen.
Auch spezielle Sexspielzeuge für Männer sind auf dem Vormarsch. Das bekannteste Männer-Toy ist der Masturbator – auch „Taschenmuchi“ genannt – der verschiedenen Körperöffnung nachgeformt ist.
Good to know: Es gibt sogar Masturbatoren mit besonderen Features wie Vibration oder Wärmefunktion.
# Hygiene und Sicherheit
Achte darauf, dass Du ausschließlich ausgewiesenes Sexspielzeug verwendest, keine ungeeigneten Alltagsgegenstände.
Unsichere oder unhygienische Gegenstände können zu Verletzungen oder Infektionen führen. Setze lieber auf geprüfte Qualität und sichere Materialien.
Ist Selbstbefriedigung gesund?
Selbstbefriedigung hat viele positive Effekte auf Deinen Körper. Bei einem Orgasmus werden viele körpereigene Hormone wie Endorphine und Oxytocin ausgeschüttet.
Diese Botenstoffe boosten nicht nur Deine Stimmung, sondern können sogar Verspannungen lösen und Deine Schlafqualität steigern.
Beim Orgasmus spielt auch das Hormon Dopamin eine wichtige Rolle. Es baut Stress ab und reduziert das Stresshormon Cortisol. Du fühlst Dich ausgeglichener und relaxter. Selbstbefriedigung hilft Dir also dabei, Deinem Körper und Deinem Kopf eine Entspannungskur zu gönnen.
Der gesamte Hormoncocktail bei einem Orgasmus wirkt fast wie ein körpereigenes Schmerzmittel, welches nahezu high macht und sogar Schmerzen lindern kann. So kann die Selbstbefriedigung dabei helfen, Kopfschmerzen und Menstruationsbeschwerden zu bekämpfen.
Für Männer hat regelmäßige Masturbation sogar noch einen besonderen Vorteil: Studien legen nahe, dass häufiges Ejakulieren das Risiko für Prostatakrebs senken kann.
Auch für Frauen gibt es Pluspunkte: Wer sich regelmäßig selbst befriedigt, fühlt sich oft wohler im eigenen Körper, ist sexuell zufriedener und trainiert dabei ganz nebenbei den Beckenboden. Ein kräftiger Beckenboden kann langfristig sogar Inkontinenz vorbeugen.
Selbstbefriedigung während der Beziehung ist nicht nur total normal, sie kann Euch sogar noch enger zusammenschweißen. Ihr entdeckt dabei nicht nur, was Euch individuell am meisten Freude bereitet, sondern könnt Eure Erfahrungen miteinander teilen und so neue Reize und kleine Spielereien in Euer Liebesleben einfließen lassen.
Lies hier mehr zu Thema „Ist Masturbieren gesund?“
Selbstbefriedigung ist schädlich - oder nicht?
Selbstbefriedigung ist grundsätzlich nicht schädlich. Wer jedoch sehr häufig masturbiert, kann dadurch die Geschlechtsorgane reizen. Solche Beschwerden sind in der Regel harmlos und verschwinden nach einer kleinen Pause, ohne Folgeschäden zu hinterlassen. Sollten die Reizungen jedoch länger anhalten, solltest Du am besten deine:n Hausarzt oder Hausärztin aufsuchen. Auch Fachärzt:innen in der Gynäkologie oder Urologie können weiterhelfen.
Achte außerdem auf die Hygiene. Wenn Du Sextoys mit Deinem:Deiner Partner:in teilst, reinige sie gründlich. So beugst Du die Weitergabe von Bakterien, Viren oder Geschlechtskrankheiten wie Chlamydien oder Gonorrhoe vor.
Einige Gerüchte rund um die negativen Folgen von Selbstbefriedigung halten sich leider hartnäckig. Wer kennt sie nicht: Selbstbefriedigung verringert den Spermavorrat oder führt dazu, dass Frauen ihre Libido verlieren.
Doch wie so oft bei Mythen stimmt davon nichts. Dein Spermavorrat nimmt nicht ab (da Dein Körper ständig neue Spermien produziert) und auch Deine Libido oder Fruchtbarkeit leiden nicht unter regelmäßiger Selbstbefriedigung.
Wie oft Selbstbefriedigung: Wann ist es zu oft?
Es gibt kein „zu oft“! Solange es Dir gut geht und Deinen Alltag nicht darunter leidet, solltest Du Dir Deine Zeit nehmen und die Masturbation genießen. Schließlich ist es Deine ganz persönliche „Me-Time“, die Dir nicht nur dabei hilft Deine Vorlieben besser kennenzulernen, sondern Dich auch intensiver mit Deinem Körper vertraut macht.
Anders sieht es aus, wenn Masturbation zur Sucht wird und Beziehung, Arbeit oder Deinen Alltag negativ beeinflusst. Das kann ein Hinweis darauf sein, dass das Verhalten langsam problematisch wird.
Wenn Du Dich nach dem Masturbieren schämst oder Schuldgefühle empfindest, sprich am besten mit guten Freund:innen, Sexualtherapeut:innen oder auch Ärzt:innen. Solche Gespräche können Dir helfen, Deine Gefühle einzuordnen und herauszufinden, ob häufige Selbstbefriedigung für Dich nachteilig ist oder sich sogar zu einer Sucht entwickeln könnte.
Selbstbefriedigung Tipps - Für mehr Lust und Abwechslung
Selbstbefriedigung ist eine wunderbare Möglichkeit, Dir selbst etwas Gutes zu tun. Dabei muss es nicht immer nur darum gehen, schnell zum Orgasmus zu kommen, auch der Weg dorthin kann ein lustvolles und intensives Erlebnis sein.
Mit ein paar einfachen Tipps kannst Du Dein Solo-Spiel abwechslungsreicher gestalten und das Masturbieren noch aufregender machen.
Versuche verschiedene Stellungen
Auch Lovetoys bringen Abwechslung.
Das Sortiment ist rießig! Soll es ein Dildo sein oder doch lieber ein Vibrator? Möchtest Du einen Druckwellenvibrator oder G-Punkt-Vibrator? Vielleicht ist auch ein Massager das perfekte Toy für Deine Selbstbefriedigung?
Es ist komplett egal, worauf Du Lust hast, wichtig ist nur, dass Du Dich ausprobierst und so das Spielzeug für Dich findest, was Dir beim Masturbieren am meisten Spaß bereitet.
Auch für Männer gibt es eine große Anzahl an Sextoys, die sich perfekt für den Solo-Sex eignen.
Neben Masturbatoren gibt es Sexpuppen, Dilatoren, Prostata Vibratoren und auch ein Massager kann Dir dabei helfen, besondere Reize zu spüren.
Nur weil Du einen Penis hast, heißt es nicht, dass Du allein auf Deine Handarbeit angewiesen bist.
Kurbel Dein Kopfkino an
Viele Menschen schauen bei der Selbstbefriedigung Pornos, wenn Du jedoch auf die subtile Art der erotischen Fantasien stehst, sind bestimmt erotische Literatur oder erotische Geschichten vielleicht eher was für Dich.
Lass Dich von den Geschichten in eine ganz neue Art des Kopfkinos entführen!
Mach es Dir gemütlich
Das richtige Setting hilft beim Abschalten. Wenn Du magst, kannst Du Dein Zuhause supergemütlich und erotisch gestalten. Mithilfe von Massagezubehör, Duftkerzen, schöner Bettwäsche oder sogar einem Tapetenwechsel in anderen Räumen verwandelst Du Dein Zuhause in eine kleine Lust-Oase.
Probiere Dich aus, kombiniere verschiedene Dinge und finde heraus, was Dir persönlich am meisten Lust bereitet. Denn erlaubt ist, was Spaß macht.
Fazit: Selbstbefriedigung gehört dazu
Selbstbefriedigung ist weder schädlich noch etwas, wofür man sich schämen müsste.
Im Gegenteil: Masturbieren stärkt Dein Wohlbefinden, bringt Abwechslung und ist eine echte Bereicherung für Dein Sexleben. Ob mit den Händen, Toys oder Deiner Fantasie: Genieße Deine persönliche Me-Time und lerne Dich und Deinen Körper kennen.