Wie lange leben Spermien im Kondom?
Wenn Du in ein Kondom ejakulierst, wird es über den Hausmüll entsorgt. Das wirft bei vielen Männern Sorgen auf, wie es um die Überlebenszeit der Spermien im Kondom bestellt ist. Denn theoretisch könnte ein gefülltes Kondom aus dem Mülleimer entwendet werden, womöglich mit noch lebenden Spermien. Auf diese Weise sollen sogar schon Kinder gezeugt worden sein, doch ist da wirklich etwas dran? Wie lange überleben Spermien im Kondom? Von welchen Faktoren ist das abhängig und wie sieht es mit der Übertragung von Krankheiten aus, wenn das Sperma im Kondom verbleibt?
Latex schützt Spermien vor dem Absterben
Tatsächlich kann die Latexhülle des Kondoms die Spermien für einige Stunden schützen und dafür sorgen, dass sie überleben. Der Grund dafür ist, dass durch das Latex ein Austrocknen verhindert wird. Wenn Sperma direkt an die Luft gelangt, beispielsweise aufs Bettlaken, stirbt es innerhalb weniger Minuten ab und kann nicht mehr befruchtet werden.
Wie lange die Spermien im Kondom tatsächlich überleben, hängt aber von mehreren Faktoren ab. Wenn das Gummi am Ende geöffnet ist und offen liegt, dringt Luft ein und die Spermien sterben schneller ab. Wenn Du hingegen einen Knoten in das Ende machst, können die Spermien rund sechs bis acht Stunden darin überleben, anschließend sterben sie ab. Das trifft nicht nur auf Latexkondome zu, sondern auch auf Ersatzmaterialien, die bei einer vorhandenen Latex-Allergie zum Einsatz kommen.
Es gibt Kondome, die von innen mit einer spermienabtötenden Schicht benetzt sind, weshalb diese innerhalb weniger Minuten abgetötet werden. Wenn Du Dir unsicher bist, ob Du Dein Kondom in der Öffentlichkeit in einem Mülleimer oder in Eurer WG im Badezimmer entsorgen sollst, kannst Du ein solches Gummi nutzen, um auf Nummer sicherzugehen.
So sterben Spermien im Kondom schneller
Milch lähmt die funktionsfähigen Spermien
Zwar wirst Du im Schlafzimmer selten Milch zur Hand haben, doch wenn Du bei der Entsorgung auf Nummer sichergehen willst, kann Dir ein Schluck Milch helfen. Die enthaltene Säure tötet Deine Spermien zwar nicht direkt, macht sie aber bewegungsunfähig und selbst wenn sie in die Vagina einer Frau gelangen würden, bestünde keine Gefahr einer Befruchtung.
Wasser ins Kondom einfüllen
Noch schneller sterben Spermien im Wasser, denn dort sind sie nicht überlebensfähig. Wenn Du das Kondom wie eine Wasserbombe füllst und kräftig durchschüttelst, werden die Spermien abgetötet und sind nicht mehr funktionsfähig. Du kannst das Wasser nun ausschütten, das Kondom verknoten und es entsorgen.
Spermizid-abtötende Cremes und Gels
Wenn Du kein beschichtetes Kondom verwendest, kannst Du Spermien mit einem abtötenden Gel oder einer Creme unschädlich machen. Gib nach dem Sex einfach etwas Creme in das Kondom und vermische sie mit dem Sperma. Nach wenigen Minuten sind alle lebenden Spermien abgestorben und können nicht mehr zur Befruchtung genutzt werden.
Die Lebensdauer von Spermien im Kondom ist beeinflussbar. Sie können nur mehrere Stunden überleben, wenn das Sperma in einem verschlossenen Kondom steckt und nicht durch Wasser oder andere Substanzen unschädlich gemacht wird. Beachte aber, dass abtötende Maßnahmen lediglich die Fruchtbarkeit der Spermien hemmen. Die Übertragung von Infektionen ist danach nicht ausgeschlossen. Möchtest Du das Sperma also für andere Zwecke nutzen, beispielsweise für Spermaspiele mit Deinem Partner oder Deiner Partnerin, ist ein Gesundheitscheck weiterhin zwingend erforderlich.