Fem Dom: Wenn sie sagt, wo es lang geht!
Manchen Menschen sind dominante Frauen sicherlich noch aus dem Fernsehen der 1990er Jahre bekannt. In den bekannten 0190-Werbepausen schrien sie ihre Kundschaft an und forderten auf, sie anzurufen. Den Zuschauern, die sich für devote Liebesspiele begeistern konnten, dürfte es gefallen haben.
Latex, Leder und Peitschen gehörten dabei – zumindest laut der Clips - zur Arbeitskleidung. Dieses klischeehafte Bild einer Domina wird zwar bis heute noch erfüllt, bedient aber nur einen Teilbereich der zahlreichen Einsatzgebiete einer Fem Dom.
Was ist eine Fem Dom?
Fem Doms sind in der SM- oder BDSM-Szene aktiv unterwegs. Der Begriff beschreibt eine Frau, die Dominanz gegenüber dem Partner oder der Partnerin ausübt. Besagte Dominanz kann sich auf verschiedene Arten ausdrücken. Von verbaler Erniedrigung bis hin zu körperlichen Schmerzen kann eine Fem Dom vielerlei Wünsche erfüllen.
Was macht eine Fem Dom?
Eine Fem Dom wird in der BDSM-Szene auch als Domse oder Domme bezeichnet. Wichtig ist hierbei immer wieder der Wortstamm „Dom“, der von dem Ursprungswort „DOMinant“ abgeleitet ist. Auch wenn naheliegen zu scheinen mag, meinen Fem Dom und Domina nicht dasselbe. In der Regel bezeichnet das Wort Domina nämlich eine Sexarbeiterin, die SM-Praktiken gegen Geld anbietet.
In den sogenannten Sessions wird die Fem Dom bevorzugt „Herrin“ oder „Mistress“ genannt. Die Teilnehmer nehmen hierbei verschiedene Rollen ein. Die Fem Dom übernimmt die dominante Rolle, während der oder die Andere den submissiven Teil ausfüllt.
# Schon gewusst?
Die Rollenverteilung, die in den Sessions gelebt wird, kann auch außerhalb des klassischen Rahmens stattfinden. Hierbei gehorcht der Sklave oder die Sklavin der Herrin rund um die Uhr ohne Ausnahmen. Wer sich widersetzt, wird bestraft.
Funktion, Aufgabe und Rolle der Fem Dom
Ein Besuch bei einer Fem Dom bedeutet nicht, dass es zwangsläufig zum Geschlechtsverkehr kommen muss. Der eigentliche Grund dafür, weshalb Du eine Fem Dom aufsuchen solltest, wenn Du es denn möchtest, ist vielmehr, wenn Du die Neigung besitzt, sexuelle Stimulation durch unterwürfiges Verhalten zu empfinden.
Im SM- und BDSM-Bereich ist die Verwendung von Züchtigungsequipment, wie Peitsche, Gerte, Paddel und Co. Standard. Die Bestrafungen reichen von Schlagen über Anspucken bis hin zur Demütigung der Person – auch verbal. Die Sklaven lieben den Kontrollverlust und die Hingabe zur Herrin, jedoch bestimmen sie mehr, als ihnen oft bewusst ist.
Dommes und auch professionelle Dominas sind stets auf die Gesundheit und Sicherheit ihres Sklaven bzw. ihrer Sklavin bedacht. In Sessions werden daher im Idealfall immer Safewords vereinbart. Falls während der Praktik dieses Wort fällt, weil beispielsweise die Schmerzen unerträglich werden, wird abgebrochen.
Die Herausforderung, die weibliche Dominanz professionell als Domina auszuleben, wird häufig unterschätzt. Herrin zu sein, bedeutet nicht nur, zu beleidigen und zu schlagen, sondern auch, den unterwürfigen Part hinsichtlich seiner Wünsche, aber auch Grenzen richtig einschätzen können. Zudem wissen Dominas meist auch, wie sie am besten mit ihrem Equipment umgehen müssen, damit der Besucher bzw. die Besucherin auf seine oder ihre Kosten kommt.
Weitere „Einsatzbereiche“ einer Fem Dom
Eine klassische Fem Dom ist in der Regel in verschiedenen „Einsatzbereichen“ tätig. Die SM- und BDSM-Szene stellt hier lediglich ein geläufiges Beispiel dar. Es gibt noch zahlreiche andere Möglichkeiten, Dominanz auszuleben und den oder womöglich gar Deinen Sklaven damit glücklich zu machen.
Einige Männer erregt es beispielsweise, ihrer Herrin alles zu kaufen, was diese sich wünscht - koste es, was es wolle. Aufgabe der Fem Dom ist es hier lediglich, zu sagen, wann sie wie viel Geld benötigt.
# Vorsicht!
Manche Männer oder Frauen nehmen extra Kredite auf oder verkaufen ihr Hab und Gut, nur um einer Domina Geschenke kaufen zu können. Für den Fall der Fälle solltest Du dies im Hinterkopf haben und – trotz der zahlreichen Vorteile – rechtzeitig die Reißleine ziehen oder um Hilfe bitten, solltest Du bemerken, dass Dir die Kontrolle entgleitet.
Ein anderer Fetisch besteht darin, sich von seiner Fem Dom wie eine Art Möbelstück behandeln zu lassen. So wird ein Mensch in kürzester Zeit zu einem Schemel oder einem Abstelltisch.
Im Alltag kann die Fem Dom zudem oft bestimmen, ob der Sklave zur Dienstbesprechung Reizwäsche unter dem Anzug tragen muss. Je nach individueller Absprache kann es jedoch natürlich auch Zeiten geben, in denen das ungleiche Verhältnis aufgehoben wird und der unterwürfige Part frei über sich bestimmt.
Rolle der Fem Dom nicht nur etwas für Profis
Grundsätzlich handelt es sich beim Machtspiel dieser Art jedoch nicht um ein Phänomen, für das Du ausschließlich eine professionelle Domina aufsuchen müsstest. Immer mehr Menschen, die in festen Beziehungen leben, erkennen, wie reizvoll es sein kann, den Partner oder die Partnerin – im vorher abgesprochenen Rahmen – zu erniedrigen.
Solange hiermit wirklich beide (!) einverstanden sind und keine Grenzen überschritten werden, spricht nichts dagegen, den erotischen Horizont auf diese Art zu erweitern.