Body Shaming
Shame on you, das macht man nicht
In allen Kulturen dieser Welt finden wir Schönheitsideale, absurde Schönheitstrends und Menschen, die diesen nicht entsprechen. Das wäre an sich nicht weiter schlimm, denn jeder Mensch ist schön, genauso wie er eben ist. Leider gibt es in allen Kulturen dieser Welt auch Diskriminierung. Wer möchte (und einfach ätzend ist), der findet für alles einen Grund, jemanden zu diskriminieren: Hautfarbe, Herkunft, Religion oder Aussehen. Wir beleuchten heute den letzten Punkt näher und schauen uns an, was es mit Body Shaming auf sich hat, warum Ihr das ehrlich nicht machen sollt und wie Ihr Euch gegen Hater schützen könnt.
Was ist Body Shaming?
Absolut nicht cool, ist das. Bodyshaming bedeutet, andere Menschen aufgrund ihres Aussehens zu mobben, beleidigen, auszugrenzen oder abzuwerten. Auch wenn der Begriff erst in den letzten Jahren Einzug in unseren Alltag erhalten hat, gab es Hänseleien wegen des Aussehens schon immer. Neben den offensichtlichen, direkten Angriffen gibt es auch verstecktes Body Shaming, welches in Form von „gut gemeinten“, ungefragten Ratschlägen erfolgt: „Versuch doch mal die Diät, dann wärst Du dünner.“ „Vielleicht wäre eine Brustvergrößerung ja was für Dich?“ „Wenn Du jetzt noch ein bisschen mehr trainieren gehst...“
Body Shaming findet sowohl im realen Leben als auch in den sozialen Netzwerken statt. Männer und Frauen können gleichermaßen unter Beschuss stehen. Die Folgen bei Betroffenen sind beispielsweise Depression, Angststörungen, Essstörungen, ein niedriges Selbstwertgefühl und in einigen extremen Fällen kann die psychische Belastung sogar zum Suizid führen.
Auch wenn Bodyshaming häufig mit Fatshaming, also der Diskriminierung von Übergewichtigen, gleichgesetzt wird, ist das so nicht richtig. Der Begriff umfasst alle körperlichen Merkmale, die unter Beschuss stehen. Zum Beispiel:
Fällt Euch was auf? Body Shaming kann jeden treffen, egal wie Ihr ausseht. Selbst wenn Ihr dem gängigen Schönheitsideal entsprecht, finden sich Personen, denen das nicht gefällt und die gemeine Worte dafür finden.
Warum Body Shaming absoluter Blödsinn ist
Jeder Mensch sieht anders aus und das ist gut so! Viele unserer körperlichen Merkmale bekommen wir bereits in die Wiege gelegt, warum sollten das also Gründe sein, beleidigt zu werden? Richtig, sind sie nicht. Ein bekanntes Beispiel für unrealistische Schönheitsideale ist die „Thigh Gap“, also eine Lücke zwischen den Oberschenkeln. Der Hype in den sozialen Netzwerken war riesig, eine Lücke zwischen den Beinen musste her. Blöd nur, dass gar nicht jeder Mensch die genetische Veranlagung dafür hat. In diesen Fällen ist es egal, wie dünn jemand ist, wie viel oder wie gezielt er trainiert.
Mal abgesehen davon, dass Diskriminierung eh nicht klar geht: Wie könnte man jemanden für Dinge diskriminieren, die er einfach nicht erreichen kann, egal wie sehr er sich anstrengen würde? Warum sollte sich eine Frau, an der alles in Ordnung ist, die Brüste vergrößern lassen, nur weil irgendjemand sie zu klein findet? Warum werden Jungs und Männer belächelt, die nicht jeden Tag ins Fitnessstudio gehen oder eben, weil sie jeden Tag ins Fitnessstudio gehen? Das ist doch Quatsch, jeder soll sich in seinem Körper wohlfühlen.
# Fact
Schönheit ist subjektiv. Während wir häufig eine gebräunte Haut als besonders schön und gesund wahrnehmen, gilt in Japan eine vornehme Blässe als besonders „schön“. Es gibt keinen allgemeingültigen Maßstab, also auch keine Grundlage für Bodyshaming.
Was kannst Du gegen Body Shaming tun?
Um gegen Bodyshaming anzugehen, hat sich die Body Positivity Bewegung gebildet, welche sich dafür einsetzt, mit unrealistischen Schönheitsidealen aufzuräumen und gegen Diskriminierung vorzugehen. Vor allem in den sozialen Medien ist momentan ein starker Trend zur Selbstliebe zu beobachten. Influencer und Normalos zeigen gleichermaßen, dass nicht alles perfekt ist. Cellulite, Dehnungsstreifen und Co sind menschlich und es gibt keinen Grund für Bodyshaming. We like!
Akzeptiere Dich, wie Du bist
Wir wissen, das sagt sich immer leichter als getan. Jeder Mensch leidet unter Unsicherheiten und das ist okay. Aber Du bist Du und Du bist schön. Egal, wie viel Du wiegst oder wie Deine Nase aussieht, das sind Oberflächlichkeiten. Es kommt auf so viel mehr im Leben an und auch „Schönheit“ ist vergänglich.“ Obwohl, so ganz stimmt diese Floskel auch nicht, denn jeder Mensch ist immer schön. Wenn andere Leute sich dazu entscheiden, Hass zu verbreiten, ist das ihr Problem und nicht Deins.
Akzeptiere andere Menschen, wie sie sind
Das ist genauso leicht getan, wie gesagt. Was kümmert es Dich, wie ein anderer Mensch aussieht? Du weißt nicht, welche Gründe dahinterstecken oder unter welchen Unsicherheiten eine Person auch ohne Dein Zutun schon leidet. Es gibt so viele Themen auf der Welt, über die es sich nachzudenken lohnt. Body Shaming betreiben ist keins davon und denk immer daran: Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem anderen zu!
Schau nicht weg
Du bekommst mit, wie jemand aufgrund seines Aussehens beleidigt oder ausgegrenzt wird? Das ist eine gute Gelegenheit, den Mund aufzumachen und Bodyshamern den Wind aus den Segeln zu nehmen. Denn im Gegensatz zu ihnen hast Du wirklich was zu sagen. Sprich mit der betroffenen Person und zeig ihr, dass nicht alle Menschen gemein sind. Das gilt übrigens nicht nur für Body Shaming, sondern für jede Form von Diskriminierung.
Such Dir Unterstützung
Du bist von Bodyshaming betroffen und traust Dich nicht, darüber zu reden? Es ist nachvollziehbar, dass es Dir Bauchschmerzen macht, Dich zu öffnen. Aber lass Dir gesagt sein, Du musst Dich für absolut gar nichts schämen und Du bist nicht alleine! Es hilft, über Deine Erlebnisse zu reden: Entweder mit Freunden, Familie oder vielleicht auch einem Psychologen.
Durch soziale Netzwerke haben vermeintlich perfekte Schönheitsideale einen überpräsenten Weg in den Alltag gefunden. Nie zuvor wurde Männern und Frauen so stark vorgegeben, wie sie auszusehen haben. Nie zuvor war es einfacher, Bodyshaming zu betreiben, braucht es doch nur einen gemeinen Kommentar im Netz. Allerdings sind es nicht die körperlichen „Unperfektheiten“, die einen Menschen hässlich machen, sondern die hässlichen Dinge, die er tut. Also lasst Euch nicht verrückt machen von Schönheitsidealen oder Bodyshaming, denn jeder Mensch ist schön, und ganz besonders, wenn er nett zu seinen Mitmenschen ist.