Stockphoto/Getty. Evtl. dargestellte Personen sind Modelle.
Was ist BBBJ?
BBB… was? BBBJ – diese harmlosen Buchstaben stehen für eine Sexpraktik, die nicht unbedingt ungefährlich ist: Oralsex ohne Kondom.
Wofür steht BBBJ?
Die Sexabkürzung BBBJ kommt aus dem Englischen und steht für „bare backed blow job“, was übersetzt so viel bedeutet wie „Blowjob ohne Kondom“. Der umgangssprachliche Ausdruck wird vor allem von Sexarbeiter:innen genutzt.
Neben BBBJ gibt es Erweiterungen dieser Abkürzung, die die Durchführung des Blowjobs weiter spezifizieren. So bedeutet BBBJTCIM „bare backed blow job to completion in mouth“, also „Blowjob ohne Kondom bis zum Abschluss (Orgasmus) im Mund“. BBBJTCWS hingegen steht für „bare backed blow job to completion with swallow“ und bedeutet, dass die aktive Person das Sperma des Empfängers schluckt.
Deutsche Entsprechungen für Oralsex ohne Kondom können sein: „AO“ (alles ohne), „FO“ (Französisch ohne), „FT“ (Französisch total), „MA“ (mit Aufnahme), „Natur“ oder „Naturfranzösisch“.
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Warum ist BBBJ so gefährlich?
Ein Kondom bietet als einziges Verhütungsmittel nicht nur einen sicheren Schutz vor einer Schwangerschaft, es schützt außerdem vor sexuell übertragbaren Infektionen. Auch beim Blasen können Erreger solcher Infektionen übertragen werden. Wer also einen Blowjob ohne Kondom hat, kann sich mit diversen Krankheiten anstecken.
Die Ansteckungsgefahr gilt übrigens in beide Richtungen. Durch minimale Hautverletzungen am Penis können über Speichel oder Blut (bei winzigen Verletzungen im Mundraum) Erreger übertragen werden. Und ja, Du kannst Dich auch anstecken, wenn kein Sperma im Spiel ist: Schon der Lusttropfen kann Krankheitserreger enthalten!
Die gute Nachricht ist: Das Risiko, sich beim Oralsex mit HIV anzustecken, ist verschwindend gering. Weltweit gibt es nur einige wenige Fälle, in denen eine Infektion auf ungeschützten Oralverkehr zurückzuführen ist. Allerdings könnt Ihr Euch beim BBBJ mit diversen anderen Krankheiten anstecken. So können HP-Viren Feigwarzen oder Rachenkrebs auslösen, Syphilis kann für Geschwüre im Mund sorgen und Tripper wird bei oraler Ansteckung oft mit einer Erkältung verwechselt. Grund genug also, gerade bei Casual Sex immer ein Kondom zu benutzen.
Sicherheit beim BBBJ gewährleisten?
Wenn Du trotz dieser Risiken einen Blowjob ohne Kondom erleben möchtest, solltest Du dich regelmäßig auf sexuell übertragbare Infektionen testen lassen, gerade wenn Du viele wechselnde Partner:innen hast oder eine neue Beziehung eingehst. Beim Blowjob selbst sollte der Empfänger nicht im Mund des aktiven Parts kommen, da die Virenlast vieler Erreger im Sperma weitaus höher ist als im Lusttropfen.
Grundsätzlich ist die Ansteckungsgefahr für den aktiven Part tendenziell höher als für den Empfänger, aber eine Infektion in beide Richtungen ist nicht auszuschließen. Deshalb sollte es in Euer beider Interesse sein, ein Kondom zu benutzen oder sich über einen Test abzusichern.
Wer die Dienste von Sexarbeit nutzen und für einen Blowjob bezahlen will, sollte ebenfalls unbedingt von sich aus auf Safer Sex achten. Seriöse Sexarbeiter:innen werden Dir ohnehin keine ungeschützten Dienstleistungen anbieten, denn diese sind in Deutschland verboten. Trotzdem ist es gut zu wissen, was sich hinter der Abkürzung BBBJ verbirgt, sodass Dir niemand ein X für ein U vormachen kann. Kurz gesagt: Fellatio ohne Kondom solltet Ihr nur praktizieren, wenn Ihr einander vertraut.
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