Sadomaso: Die Lust am Schmerz
Viele Menschen stehen auf etwas härtere Spielarten beim Sex. Sadomaso steht für genau solche heftigeren Spiele. Dabei gibt es auch bei Sadomaso-Praktiken klare Regeln, an die sich alle Beteiligten halten sollten. Denn nur mit Vertrauen und Ehrlichkeit macht Sadomaso wirklich Spaß. Wie Ihr Euch an diese Sex-Spielart herantrauen könnt und worauf Ihr dabei achten müsst, erklären wir Euch heute.
Wofür steht Sadomaso überhaupt?
Der Begriff „Sadomaso“ ist eine Abkürzung und steht für Sadomasochismus. Auch SM ist als Abkürzung gebräuchlich. Wenn Dir also beim Online-Dating eine dieser Abkürzungen unterkommt, weißt Du nun, dass Dich bei einem Date härtere Gangarten erwarten. Grundsätzlich steht Sadomaso für Sex, bei dem durch Schmerz und Macht Lust empfunden wird.
In der BDSM-Szene unterscheidet man zwischen dominanten und devoten Personen. Dominante Menschen erleben Lust dadurch, dass sie anderen Schmerzen zufügen, sie demütigen oder Macht über den anderen haben. Unterwürfige oder devote Personen, auch submissive genannt, werden dadurch erregt, dass sie Schmerzen oder Demütigungen erleben.
Nicht immer muss es bei SM-Spielen zum Äußersten kommen. Auch leichte Dominanzspiele können Lust bereiten und stellen den perfekten Einstieg dar. Probiert gerne aus, worauf Ihr steht und ob Euch Sadomaso-Spiele überhaupt anturnen.
# Schon gewusst?
Manche Menschen sind beides, also dominant und submissive. Sie switchen die Rollen, je nachdem, wonach ihnen gerade ist. Deshalb bezeichnen sich diese Personen oftmals auch als „Switch“.
10 Sadomaso-Begriffe, die Ihr kennen solltet
#1 Safeword
Schon vor Beginn der Sadomaso-Spiele solltet Ihr ein Safeword festlegen. Ihr beide könnt damit das Spiel sofort und ohne Nachfragen unterbrechen oder abbrechen. Das Safeword sollte so gewählt sein, dass Ihr es nicht aus Versehen sagt. „Nein“ oder „Aua“ eignen sich also nicht so gut.
#2 Dom
Der dominante Part, wird als Herr, Herrin oder Top, Meister, Meisterin oder Dom(me) bezeichnet. Er oder sie entscheidet, was Ihr tut.
#3 Sub
Der devote oder submissive Part, wird Bottom, Sklave, Sklavin, Diener oder Dienerin oder Sub genannt. Er unterwirft sich während des Spiels und überlässt dem anderen die Zügel. Die Begriffe Dom und Sub gehen Hand in Hand und werden als klare Bezeichnungen für die Rollen genutzt.
#4 Bondage
Eine sexuelle Spielart, bei der der Dom den Sub fesselt. Dazu könnt Ihr Handschellen, Fesseln, Knebel oder Tücher verwenden. Seile sind gerade für Anfänger eher ungeeignet.
#5 Rollenspiel
Bei einem Rollenspiel tut Ihr so, als wärt Ihr jemand anderes. Vor allem Spiele, die mit einem Machtgefälle einhergehen, sind beim Sadomaso sehr beliebt. Beispiele dafür sind Lehrer – Schüler oder Arzt – Patient.
#6 Bestrafung
Wenn Ihr innerhalb Eures Sex Rollenspiele macht, gehören Bestrafungen möglicherweise dazu. Sehr beliebt sind hier Schläge mit der Hand oder mit passenden Sextoys, wie beispielsweise Reitgerten oder Peitschen.
#7 Orgasmus-Kontrolle
Nicht immer werden bei Sadomaso-Spielen Schmerzen zugefügt. Die Kontrolle des Orgasmus des submissiven Partners ist ebenfalls ein beliebtes Mittel. Dabei zögert der Dom den Orgasmus hinaus oder stoppt die Stimulation kurz vor dem Höhepunkt.
#8 Spanking
Beim Spanking geht es um das Schlagen des Sub. Genauer gesagt verhaut der Dom den nackten oder bekleideten Hintern des Sub. In der Regel nimmt er dazu die flache Hand. Spanking ist eine der gängigsten Praxen des Sadomaso.
#9 Aftercare
Bei der Aftercare arbeitet Ihr das Erlebte gemeinsam auf. Es ist für beide Partner wichtig, nach dem Sex über das zu sprechen, was ihnen gefallen hat und was nicht. Vor allem der Dom sollte sich vergewissern, dass es dem Sub gutgeht.
#10 Session
Eine Session ist im Sadomaso-Jargon der Sex. Vor und nach der Session gibt es die Rollen Dom und Sub nicht und beide sich gleichberechtigt. Nur während der Session schlüpft Ihr in die Sadomaso-Rollen.
So funktioniert Sadomaso und darauf müsst Ihr achten
Bei Sadomaso-Spielen geht es vor allem um Vertrauen. Ihr solltet einander bereits eine ganze Weile kennen und wissen, wie die andere Person tickt. Vor allem der Dom hat eine wichtige Verantwortung seinem Sub gegenüber. Denn Sadomaso soll beiden Partnern Spaß machen. Für Anfänger ist es essentiell, einen sanften Einstieg zu suchen. Probiert beispielsweise kleine Rollenspiele oder sanftes Spanking, um Euch einzustimmen.
Klare Regeln und Absprachen helfen Euch dabei, Euch wirklich fallenlassen zu können. Das oben beschriebene Safeword gehört unweigerlich dazu, ebenso wie die Regel: Wenn einer das Safeword sagt, hören beide sofort auf. Nach dem Sex solltet Ihr Euch ein wenig Zeit nehmen, um über das Erlebte und Eure Gefühle zu sprechen. Redet offen darüber, was Euch gefallen hat und was vielleicht nicht. So habt Ihr beim nächsten Mal noch mehr Spaß!
Während der Session ist erlaubt, was Euch gefällt. Probiert Schläge, Fesselspiele, Kerzenwachs und vieles mehr aus und schaut, was Euch am meisten Lust bereitet. Es gibt zahlreiche Literatur und Filme zum Thema. Natürlich handelt es sich dabei nicht um Anleitungen, die ihr 1:1 übernehmen müsst. Gerade der Kassenschlager „50 Shades of Grey“ vermittelt ein falsches Bild von SM. Testet lieber, was zu Euch passt und womit Ihr am meisten Lust empfindet.
Egal, was Ihr im Bett tut: Achtet immer die Grenzen der anderen Person. Wenn einem von Euch etwas nicht gefällt, müsst Ihr damit aufhören. Das gilt auch und gerade bei Sadomaso-Praktiken.
Dos und Don’ts bei Sadomaso-Praktiken
Fazit: Sadomaso-Spiele können Euer Sexleben bereichern. Es gibt unzählige Möglichkeiten, sodass für jede und jeden etwas Passendes dabei ist.