Intimbehaarung – jeder hat sie
Vom Schaamhar bis zur Analbehaarung
Die Behaarung im Intimbereich sah im Laufe der Jahrzehnte und Jahrhunderte immer wieder anders aus, sowohl bei Männern als auch bei Frauen. Während Schamhaare in voller Pracht lange Zeit ganz normal waren, hat sich mittlerweile die Komplettrasur etabliert. Und wie bei den Haaren auf dem Kopf gibt es auch bei Schamhaaren ganz unterschiedliche Frisuren-Trends. Doch warum gibt überhaupt Schambehaare und wie pflegt man den Busch richtig? Wir klären Euch auf!
Warum gibt es Intimbehaarung?
Wusstest Du, dass der Mensch das einzige, existierende Säugetier ist, dessen Intimbereich mit langen Haaren ausgestattet ist? Zwar haben andere Säugetiere am ganzen Körper Fell, die Intimbehaarung des Menschen ist allerdings einzigartig. Doch woher kommt sie und welchen Nutzen hat sie? Wissenschaftler gehen davon aus, dass sie ein Überbleibsel der Evolution ist. Vor hunderten von Jahren waren Menschen weit stärker behaart als heute, unsere Vorfahren trugen beinahe eine Art Fell.
Warum die Schamhaare bis heute geblieben sind und welchen Zweck sie erfüllen, führt in der Forschung immer wieder zu Diskussionen. Die einen Wissenschaftler sind sich sicher, dass durch Schamhaare der potenzielle Partner per Duft angelockt wird. So beispielsweise werden in den Achseln und im Intimbereich bestimme Pheromone ausgeschüttet. Die Schamhaare wirken hier verstärkend.
Eine andere Gruppe von Wissenschaftlern geht davon aus, dass die Schambehaarung anzeigt, dass der Körper reif zur Fortpflanzung ist. Auch das wird sehr häufig angezweifelt, denn Mädchen und Jungen entwickeln heute teilweise schon mit zehn Jahren erste Schamhaare und sind in diesem Alter jedoch noch keineswegs bereit zur Fortpflanzung. Warum sie uns also erhalten geblieben sind, weiß keiner so genau. Fakt ist aber – wir haben sie und müssen das Beste aus ihnen machen.
Schamhaare – was ist der Zweck?
Möglicherweise kommen Dir Schamhaare komplett sinnlos vor. Das ständige Rasieren ist schließlich lästig und zeitaufwändig – gerade, wenn man die ganze Zeit, die man über die Jahre braucht, mal zusammenrechnet. Aber nur zum Spaß hat uns die Natur nicht mit Schamhaaren ausgestattet.
Schamhaare sollten ursprünglich in erster Linie vor Krankheiten im Intimbereich schützen. Mittlerweile wird diese Aufgabe teilweise von der Kleidung übernommen. Durch die Schamhaare wird es den Bakterien aber natürlich noch schwerer gemacht. Gegen Pilzinfektionen schützen die Schamhaare allerdings auch heute noch.
Durch die Kleidung können die Schamhaare tatsächlich auch einige andere Funktionen nicht mehr erfüllen. Schambehaarung ist nach wie vor ein Zeichen für die Geschlechtsreife, die man in der Pubertät erreicht – aber das sieht man unter der Kleidung ja nicht...
Wie viel Prozent Rasieren den Intimbereich?
Landebahn oder doch lieber ganz glatt? Wie Deine Schambehaarung letztendlich aussieht, sollte Dir auch überlassen sein. Eine Studie der Universität Leipzig zeigt jedoch, das der generelle Trend in Sachen Intimbehaarung mehr in die Richtung der Rasur neigt. So entfernen sich mehr als 60 Prozent der Frauen regelmäßig die Achselhaare, 53 Prozent enthaaren regelmäßig die Beine und 43 Prozent den Intimbereich. Bei den Männern setzen hingegen rund 25% auf die regelmäßige Entfernung der Intimbehaarung.
# Männer bevorzugen ...
Eine aktuelle Umfrage der Magazine Cosmopolitan, AskMen und Esquire befragte die maännliche Population nach ihren Präferenzen in Sachen Intimbehaarung bei Frauen. Das Ergebnis: 46 % der Männer bevorzugen es, wenn eine Frau untenrum glattrasiert. Rund 30 % wünschen sich, die Schamhaare getrimmt sind, während 12 % eine Landebahn attraktiv finden. Nur 6 % der befragten Männer waren der Meinung, dass sie es ganz natürlich mögen.
Sind Schamhaare unhygienisch?
Wenn die Schamhaare also eigentlich keinen Sinn mehr haben, müssen sie dann zwingend weg? Nein, natürlich nicht. Es ist zwar tatsächlich zur Norm geworden, dass der Intimbereich komplett rasiert wird, doch Du musst Dir hier gesellschaftlich nichts aufzwingen lassen. Viele lassen die Schamhaare auch einfach wachsen, manche stehen sogar auf die Behaarung im Intimbereich. Geschmäcker sind hier wie auch bei der Kopfbehaarung selbst schließlich verschieden.
Doch gerade bei der Schambehaarung denken immer wieder Menschen, dass es unhygienisch ist, sie nicht zu rasieren. Dem ist allerdings nicht so.
Schamhaare kommen sogar langsam wieder als Intimbehaarungs-Trend zurück. Es ist nicht notwendig, ständig das nächste Waxing-Studio aufzusuchen oder sich jeden Tag den Intimbereich zu rasieren. Das kann mitunter nämlich auch Nachteile mit sich ziehen.
Die Vorteile von Intimbehaarung
Ja, sie mögen vielleicht etwas lästig sein und piksen, doch am Ende haben wir Menschen die Intimhaare nicht umsonst. Zu den Vorteilen für einen volleren Busch gehören:
Wie bekommt man die Haare im Intimbereich am besten weg?
Egal ob Du Deinen Intimbereich nur stutzen oder sogar ganz glatt liebst, es gibt verschiedene Wege, die Schambehaarung zu reduzieren.
Für Beginner: Die Nassrasur
Sie ist am weitesten verbreitet und funktioniert am unkompliziertesten – die Nassrasur. Ob unter der Dusche oder in der Badewanne, nach Auftragen des Rasierschaums gleitest Du mit der Klinge einfach über die gewünschten Stellen und kannst die Intimbehaarung vollkommen entfernen. Du hast natürlich auch die Möglichkeit im Bereich des Venushügels interessante Frisuren wie den Landing-Strip oder ein Muster zu rasieren. Der Nachteil der Intimrasur: Die Härchen wachsen schon nach 2 bis 3 Tagen wieder nach.
Enthaarungscreme für den Intimbereich
Eine Enthaarungscreme, die zur Entfernung der Intimhaare genutzt wird, muss für den Intimbereich geeignet sein. Die klassische Enthaarungscreme für die Beine ist ungeeignet und kann zu schweren Ausschlägen und Hautreizungen führen. Für die Enthaarung wird die Creme auf den Intimbereich aufgetragen, kurz einwirken gelassen und dann mit einem Spachtel abgeschabt. Der Nachteil: Es werden nur selten alle Haare entfernt.
Für Hartgesottene: Sugaring und Waxing
Du bist ein bisschen mutig und nicht schmerzempfindlich? Dann könnt Sugaring oder Waxing Deiner Intimbehaarung für Dich in Frage. Beim Sugaring verwendest Du eine warme Zuckerpaste, die auf Deine Haare aufgetragen wird. Sie muss kurz antrocknen und wird dann mit einem Ruck, mitsamt der Haare, abgerissen. Das Prinzip des Waxings funktioniert ebenso, allerdings wird hier Wachs, anstelle von Zuckerpaste genutzt.
Besuch bei der Depiladora
Eine Depiladora ist eine Intimfriseurin, die mit Wachs oder Sugaring den Intimbereich enthaart. Die Vorteile liegen auf der Hand: keine Verrenkungen vor dem Spiegel und die Verletzungsgefahr ist deutlich geringer. Der Nachteil ist allerdings, dass Du Dich vor einer fremden Person entkleidest und manchmal die Scham einfach im Weg steht.
Epilieren
Die Epilation der Bikinizone ist schon hart, den kompletten Intimbereich mit einem Epiliergerät zu enthaaren, ist eine Meisterleistung. Zahlreiche kleine Pinzetten sitzen am Kopf des Epilierers und zupfen die Haare nach und nach aus. Was an den Beinen mit einer großen Portion Mut gerade noch so erträglich ist, fordert im Intimbereich wirklich eine große Überwindung. Der Nachteil: Aua, Aua und nochmals Aua!
Die wichtigsten Fakten über Intimbehaarung
Die Intimbehaarung kann manchmal ganz schön nerven, vor allem, wenn Du es eigentlich lieber glatt magst. Doch eigentlich ist sie doch auch ganz schön, denn sie gibt uns die Möglichkeit, in Sachen Frisurengestaltung eine Menge Kreativität walten zu lassen. Das Wichtigste ist, dass Du Dich damit wohlfühlst.