Durchschnittliche Sexpartner: Gibt es ein zu viel?
Die einen sagen, dass sie zehn verschiedene Sexpartner:innen im Monat abschleppen, die anderen verlieben sich einmal und bleiben bis zum Ende des Lebens zusammen. Aber was ist eigentlich der Durchschnitt? Wie viele Sexpartner:innen haben Frauen und Männer wirklich und was ist normal? Gibt es überhaupt eine Norm und sagt diese überhaupt etwas aus? Wir bringen Licht ins Dunkel und verraten Dir, wer wie oft den Partner wechselt.
Durchschnittliche Sexpartner in Deutschland
Die GeSID-Studie (Gesundheit und Sexualität in Deutschland) befragte 2019 rund 5000 Deutsche (2336 Männer und 2619 Frauen) zu ihren sexuellen Erfahrungen, partnerschaftlichen Beziehungen oder Einstellungen zum Thema Sexualität.
Die Ergebnisse zeigten, dass eine heterosexuelle Frau im Schnitt 6,1 Sexpartner hat, wohingegen ein heterosexueller Mann 9,8 Sexpartnerinnen aufzählt. Die aktivste Zeit zum Sammeln neuer Erfahrungen liegt in der Altersgruppe zwischen 26 und 35 Jahren. Frauen unter 25 haben im Schnitt 3,8 Sexpartner, Männer unter dieser Altersgruppe bringen es auf 4,7 Sexpartnerinnen.
Warum sind Männer bei solchen Umfragen immer Spitzenreiter und haben mehr Partnerinnen als Frauen? Die Ursache kann darin liegen, dass noch heute eine Stigmatisierung von sexuell aktiven Frauen stattfindet. Du kennst das typische Klischee wahrscheinlich auch: Männer mit vielen Sexpartnerinnen sind toll, Frauen mit vielen Partnern sind nicht so toll. Natürlich ist das völliger Unsinn, doch es gibt einige Frauen, die aus Angst vor Stigmatisierung lieber auf den ein oder anderen One Night Stand verzichten. Wir wiederholen, das ist Schwachsinn.
Sexpartner durchschnitt in Deutschland nach Bundesland
Auch das Partnerportal FriendScout24 gab beim Marktforschungsinstitut GfK eine repräsentative Studie zum Thema durchschnittliche Sexpartner in Deutschland in Auftrag. Das Ergebnis: Im Schnitt haben die Deutschen 5,8 Sexpartner, ein Mann etwas mehr als eine Frau.
Die Studie gibt zudem auch Aufschluss über die sexuellen Aktivitäten der Deutschen in den unterschiedlichen Bundesländern. An der Spitze? Mit durchschnittlich 10 Sexpartner liegt die Hansestadt Hamburg auf Platz 1. Dicht gefolgt mit durchschnittlich 7,6 Sexpartnern liegen die Bundesbürger:innen aus Thürigen und den dritten Platz belegten die Sachsen-Anhalter mit 7,3 Sex-Partnern. Das Schlusslicht der Studie bilden übrigens die Bundesländer Niedersachsen (4,5), Rheinland-Pfalz und im Saarland aus (beide 3,2).
Fakten rund um die Sexpartner Statistiken dieser Welt
Der Durchschnitt Europas
Nicht nur in Deutschland, sondern auf der ganzen Welt fragt man sich: wer mit wem, wie oft und warum? Der europäische Durchschnitt zeigt, dass Frauen und Männer durchschnittlich 6,2 verschiedene Sexpartner:innen haben. Sehr monogam leben die Italiener:innen, denn hier sind es unterdurchschnittliche 5,4 Sexpartner:innen. Die deutschen Männer, aber auch die Gesamtanzahl aller Bewohner:innen aus England, liegen mit 7,0 Partnern über dem Durchschnitt.
Die Angabe der Sexpartner:innen
Es ist die Frage aller Fragen, die sich bei einer neuen Beziehung immer wieder stellt. Sollst Du die Anzahl Deiner Sexpartner:innen offenbaren oder lieber schweigen? Das müsst Ihr selbst entscheiden. Wenn Ihr Euren Schatz aufklären möchtet, könnt Ihr das unabhängig von der Zahl Eurer Geschlechtspartner:innen tun. Möchtet Ihr das für Euch behalten, steht Euch auch das vollkommen frei.
Sexuell übertragbare Geschlechtskrankheiten
Weitere Studien beschäftigten sich mit dem Zusammenhang der Sexpartner:innen und erlebten Geschlechtskrankheiten. Rund 3 Prozent aller Frauen und Männer, deren Sexpartneranzahl bei 0-4 lag, hatte bereits eine Geschlechtskrankheit. Bei Frauen und Männer, die 15 und mehr Sexpartner:innen hatten, lag die Rate der STI schon bei 13 Prozent.
Sexpartner:innen bei homosexuellen Frauen und Männern
Während sich die meisten Umfragen mit dem Sexleben heterosexueller Menschen beschäftigen, gibt es auch sehr Umfragen, zur Aktivität von schwulen Männern und lesbischen Frauen. Für Deutschland haben allerdings nur die Männer ausgepackt und stecken die Heteros locker in die Tasche. Statistiken sagen, dass rund 44 Prozent aller schwulen Umfrageteilnehmer schon mehr als 30 Sexpartner hatten. In den USA konnte herausgefunden werden, dass lesbische Frauen durchschnittlich 12 Sexpartnerinnen haben.
Wie Du siehst, gibt es größere Abweichungen zwischen Frau und Mann, aber auch bei der sexuellen Orientierung. Eine Norm, die für alle Menschen gleichermaßen gilt, gibt es ohnehin nicht. Auch One Night Stands sind keine Schande, wenn sie in beidseitigem Einvernehmen stattfinden und Ihr Euch dabei immer gut schützt! Sex muss Spaß machen und die Anzahl der Partner:innen spielt dabei keine Rolle. Also lasst Euch nicht verunsichern, wichtig ist, dass Ihr Euch wohlfühlt!
Hat die Sexpartner Statistik Einfluss auf die Attraktivität?
Was kann eine Sexpartner Statistik konkret aussagen? Zum einen wurde analysiert, ob es für Attraktivität eines Menschen ausschlaggebend ist, mit wie vielen Personen er oder sie bisher geschlafen hat. An einer Befragung in England nahmen insgesamt 104 Frauen und 84 Männer, im Alter zwischen 18 und 35 Jahren, teil. Die Fragestellung war, ob sie die Entscheidung für oder gegen eine Beziehung, von der Anzahl der Sexpartner abhängig machen würden.
Es gab eine Spanne zwischen 0 und mehr als 60 früheren Sexpartner:innen. Die Untersuchung kam zu dem Ergebnis, dass die meisten Männer und Frauen sich eine:n Partner:in mit sexueller Erfahrung wünschen. Auf der anderen Seite wurden aber potenzielle Partner mit vielen Vorgängern eher abgelehnt.
Frauen deutlich offener bei Sexpartner Statistik
Im Durchschnitt nannten die Befragten zwei oder drei vergangene Sexpartner:innen als besonders wünschenswert. Je weiter die Anzahl darüber lag, desto geringer fiel das Interesse an einer Beziehung aus. Sobald eine Toleranzgrenze von 15 Sexpartner:innen überschritten war, ging die Kurve steil nach unten. Möchten sich Männer nicht feste binden, sind ihnen diese Daten aber relativ egal. Frauen waren die Werte aber wesentlich wichtiger, Männer mit mehr als sechs Vorgängerinnen hatten eine viel geringere Anziehungskraft auf sie.
Männer fühlten sich erst ab 11 ehemaligen Partnern abgeschreckt und hatten weniger Lust auf eine feste Verbindung. Hatten sie gerade eine Affäre beendet, wurden sogar nur höchstens drei Vorgänger akzeptiert. Beide Geschlechter haben anscheinend Schwierigkeiten damit, wenn das Objekt der Begierde seine Sexualität in der Vergangenheit zu stark ausgelebt hat.
Wie aussagekräftig sind Sexpartner Statistiken?
Fachleute wie Paartherapeuten und Psychologen stehen solchen Studien eher kritisch gegenüber. Du kannst solche Zahlen zwar zur Kenntnis nehmen, bei deren Beurteilung aber eher vorsichtig und nüchtern sein. Sex ist ein heikles Thema und Fragen dazu werden oftmals so beantwortet, dass gesellschaftliche Erwartungen erfüllt werden. Vielleicht flunkert der ein oder die andere also auch bei der Beantwortung solcher Fragen.
Prinzipiell kann man davon ausgehen, dass es zwischen Männern und Frauen keine allzu großen Unterschiede geben dürfte. Schließlich haben beide Geschlechter ja miteinander Sex. Dann muss man auch berücksichtigen, dass die meisten Befragten jünger als 21 Jahre waren, so dass die Toleranzschwelle eher niedriger anzusetzen ist. Wären die Befragten etwas älter, kämen automatisch auch mehr Sexpartner dazu.
Normalerweise würde man davon ausgehen, dass die sexuelle Erfahrung mit der Anzahl an Sexpartnern steigt. Das ist grundsätzlich auch korrekt, doch sagt das wenig darüber aus, ob jemand tatsächlich gut im Bett ist. Die Anzahl der Sexpartner kann nicht erfassen, ob eine Person leidenschaftlich, einfühlsam und kreativ ist. Auch ist nicht garantiert, dass man bei One-Night-Stands oder Affären mehr lernen kann als in den vielen Jahren einer Partnerschaft. Wahrscheinlich ist es sogar andersherum, denn in einer längeren Beziehung kann man sich erst so richtig fallen lassen und ist dann auch eher für sexuelle Experimente offen.
Eine Sexpartner Statistik kann interessant sein, doch sollte sie Dich niemals unter Druck setzen. Nur weil Du mehr oder weniger Sexpartner als der Durchschnitt hattest, bist Du kein schlechterer oder besserer Mensch. Und niemand sollte darüber urteilen, mit wie vielen Personen jemand geschlafen hat, denn im Grunde ist es ziemlich egal, was vor Deiner Zeit war, so lange Du für Deinen Schatz jetzt der einzige Lieblingsmensch bist.