Brüste abtasten
Auch zuhause alles im Blick!
Brustkrebs ist für Frauen, aber auch für Männer ein wichtiges Thema und betrifft alle Altersstufen. Wenngleich die Wahrscheinlichkeit für eine Erkrankung mit dem Alter ansteigt, gibt es auch immer wieder Patientinnen und Patienten, die jung und scheinbar bester Gesundheit sind. Eine kleine Maßnahme, wie das regelmäßige Abtasten der eigenen Brust kann vorbeugend hilfreich sein. Zwar wird dies auch oft im Rahmen der Vorsorge vom Gynäkologen übernommen, doch auch Du zu Hause kannst unter der Dusche oder vor dem Spiegel eine Eigenuntersuchung vornehmen.
Brust abtasten für Frauen und Männer
Veränderungen in der Brust können schnell zur Besorgnis führen, wenn man sie das erste Mal bemerkt. Fakt ist aber: Nicht jede Veränderung ist etwas Schlimmes und je früher sie erkannt werden, desto schneller können Ärztinnen und Ärzte etwas dagegen unternehmen. Wichtig ist auch zu wissen, dass nicht jede knotenartige Veränderung der Brüste zwangsläufig auf Krebs hindeutet. Es gibt auch viele gutartige Ursachen, die eine Knotenbildung zur Folge haben können.
Was allerdings nicht wissen ist, dass auch Männer an Brustkrebs erkranken können. Zwar ist das Risiko deutlich geringer, ausgeschlossen ist es aber nicht. Daher gilt nicht nur für Frauen, sondern auch für Männer das Gebot: Regelmäßig Abtasten ist ein wichtiger Bestandteil der Vorsorge. Als Mann solltest Du das gleich mit einer Tastuntersuchung Deiner Hoden verbinden, denn auch die kann Dir dabei helfen, etwaige Veränderungen Deiner Geschlechtsorgane frühzeitig zu erkennen.
Pro Jahr erkranken Statistiken zur Folge etwa 70.000 Frauen und Männer an Brustkrebs. Nur ein Drittel davon wird bei einem routinemäßigen Mammografie-Screening entdeckt, was für Frauen ab 50 Jahren kostenlos angeboten wird. Etwa 75 % der Brustkrebserkrankungen werden hingegen durch die Tastuntersuchung beim Frauenarzt oder durch die Selbstuntersuchung entdeckt. Also: Abtasten ist wichtig!
Anleitung: So tastest Du Deine Brust richtig ab
#1: Eine Woche nach der Menstruation starten
Wenn Du Deine Periode regelmäßig bekommst, ist eine Woche nach dem Ende der letzten Regel der beste Zeitpunkt für die Selbstuntersuchung. Der Grund dafür ist, dass Dein Progesteronspiegel zu diesem Zeitpunkt niedrig ist und kaum Wasser im Körper eingelagert wird. Dadurch ist Dein Brustgewebe weich und kann gut ertastet werden. Achtung: Vor Deiner Periode solltest Du keine Tastuntersuchung durchführen, denn hier sind die Brüste drucksensibel und durch die Hormoneinflüsse oft etwas härter. Wenn Du bereits in den Wechseljahren bist, spielt der Zeitpunkt für die Untersuchung keine Rolle.
#2: Kontrolle vor dem Spiegel
Bevor es an die eigentliche Tastuntersuchung geht, beginne mit einer Kontrolle vor dem Spiegel. Stell Dich mit nacktem Oberkörper frontal davor und betrachte Deine Brüste. Erkennst Du Veränderungen? Ist eine Brust (plötzlich) größer geworden als die andere oder wirkt Deine Brustwarze verändert? Hebe beide Arme nach oben an und schaue, ob eine Brust stärker nach unten hängt. Solche Auffälligkeiten sollten einen Arztbesuch nach sich ziehen.
#3: Abtasten immer über Kreuz
Mit Deiner linken Hand tastest Du die rechte Brust ab, mit Deiner rechten Hand die linke Brust. Das ist deshalb wichtig, weil Du sonst automatisch die Muskeln anspannst und ein verzerrtes Ergebnis erhältst. Beginne beim Abtasten immer von oben nach unten, fange schon am Ansatz Deines Schlüsselbeins damit an. Deine Hände bewegen sich immer kreisförmig, der meiste Druck wird durch Zeigefinger, Mittelfinger und Ringfinger ausgeübt.
#4: Routine zeigt Veränderungen
Wenn Du Deine Brüste regelmäßig abtastest, ist Routine hilfreich. Bewege Deine Finger immer auf die gleiche Weise, zunächst oberhalb des Brustansatzes, dann über die Brüste, von innen nach außen. In kreisförmigen Bewegungen tastest Du alle Stellen Deiner Brüste, inklusive des Warzenvorhofs und der Brustwarze gründlich ab. Streiche anschließend durch die Achselhöhle und achte auch hier auf knotige Veränderungen. Zum Schluss hebst Du Deine Brust an und tastest die Unterseite ab.
#5: Brustwarze regelmäßig kontrollieren
Nach Deiner Tastuntersuchung inspizierst Du Deine Brustwarze noch etwas genauer. Taste zunächst den Warzenvorhof auf knotige Veränderungen ab. Achtung: Kleine Knötchen sind hier normal, denn die Milchdrüsen sind durch die sensible Haut tastbar. Wenn Du unsicher bist, frage Deine Frauenärztin um Rat. Drücke nun die Brustwarze mit zwei Fingern zusammen. Wenn Sekret aus der Drüse austritt, ist ein Arztbesuch unerlässlich.
Dos & Don'ts beim Brüste abtasten
Nicht jede Veränderung der Brust bedeutet automatisch, dass Du Brustkrebs hast. Es ist vollkommen normal, dass Du beunruhigt bist, wenn Du etwas Ungewohntes ertastest. Versuche Dich aber nicht verrückt zu machen, sondern vereinbare umgehend einen Kontrolltermin bei Deiner Gynäkologin oder deinem Gynäkologen. Die regelmäßige Vorsorge hilft Dir, frühzeitig auf Veränderungen aufmerksam zu werden und präventiv zu handeln!