KV-Fetisch – mit Vorsicht zu genießen
Vielleicht kannst Du mit dem Begriff KV-Fetisch noch gar nicht so viel anfangen, daher wollen wir Aufklärung leisten. KV ist die Abkürzung für Kaviar, was im Bereich der Sexualität für Exkremente steht. Ein KV-Fetisch bezieht sich also auf Kot, auf die Defäkation selbst oder auf den Verzehr und das Spiel mit Kot. Welche Rolle der KV-Fetisch beim BDSM spielt und ob er gesundheitliche Gefahren mitbringt, verraten wir Dir jetzt.
KV-Fetisch – wer macht denn sowas?
Für die meisten von Euch wird die Vorstellung, beim Sex mit Kot zu spielen, etwas befremdlich erscheinen. In der BDSM-Szene allerdings kommt der KV-Fetisch vor. Er geht oft einher mit dem sogenannten Natursekt-Fetisch, hinter dem sich die Liebe zu Urin versteckt. Urinspiele sind, Statistiken zur Folge deutlich häufiger als Kotspiele, doch auch letztere werden in verschiedenen Formen praktiziert.
Zu unterscheiden ist zunächst, ob die Ausscheidungen als Bestrafung oder zur Demütigung eingesetzt werden oder ob ein tatsächlicher Fetisch vorherrscht. Bei einem echten KV-Fetisch besteht die Lust darin, den Kot zu berühren, der ausscheidenden Person bei der Defäkation zuzuschauen oder den Kot sogar zu essen. Dieser Vorgang wird als Koprophagie bezeichnet und bringt einige gesundheitliche Gefahren mit sich.
Medizinisch wird der Kot-Fetisch, dessen Fachbezeichnung Koprophilie ist, als Abweichung der sexuellen Norm gesehen. Es gibt nur wenige Zahlen darüber, wie viele Menschen diesen Fetisch tatsächlich ausleben, allerdings werden pornografische Inhalte mit der Thematik immer wieder konsumiert. Deutlich häufiger kommt der Natursekt-Fetisch vor.
Diese 4 Formen des KV-Fetisches solltest Du kennen
#1: Der direkte Kot-Fetisch
Bei einem direkten Kot-Fetisch wird sexuelle Erregung durch den Anblick von Kot ausgelöst. Auch der direkte Körperkontakt damit kann zum Lustgewinn führen. In der Praxis wird der eigene Kot meist nicht als erregend wahrgenommen, der Kot einer anderen Person hingegen schon. Hat ein Paar einen gemeinsamen KV-Fetisch, werden die Ausscheidungen oft während des Aktes berührt.
#2: Die KV-Kontrolle
Im BDSM-Bereich ist Kontrolle ein sehr wichtiges Element. Die Körperfunktionen, wie auch der Ausscheidungsvorgang, lassen sich in der Regel nicht kontrollieren. Bei einem KV-Fetisch allerdings übernimmt die Domina die Kontrolle über die Ausscheidungen ihres Sklaven. Sie verbietet ihm, sich zu entleeren und gestattet es ihm erst, wenn sie es für richtig hält. Kommt es zu einem Verlust des Kotes vor der Entleerungserlaubnis, kann der Sklave hierfür bestraft werden.
#3: Nutzung eines Sklaven als Toilette
Nicht nur beim KV-Fetisch, sondern auch beim Natursekt-Fetisch werden Sklaven gelegentlich als Toilette genutzt. Die Domina oder auch der Dominus entleert sich selbst auf dem Sklaven, in extremen Fällen kann hierfür auch der offene Mund genutzt werden. Die Spielweise ist hier sehr breit gefächert, manche Domina verleiht oder vermietet ihren Sklaven an andere Fetischisten, wenn dies vom Sklaven gewünscht ist. Der Lustgewinn wird hier aus der Erniedrigung, nicht aber aus dem Defäkationsakt selbst gezogen.
#4: Der voyeuristische KV-Fetisch
Der Lustgewinn bei einem KV-Fetisch muss nicht zwingend durch Berührung oder Verzehr der Ausscheidungen entstehen. Voyeuristische Fetischist: innen erlangen ihre Befriedigung dadurch, dass sie dritte Personen beim Entleerungsvorgang zuschauen dürfen. Ob per Video oder live, der Wunsch danach, eine solch intime Handlung beobachten zu dürfen, ist das zentrale Element des Sexlebens, bei einem ausgeprägten KV-Fetisch.
Der KV-Fetisch ist eher selten und es wird noch seltener darüber gesprochen. Kot ist für die meisten Menschen ein eher abstoßendes Thema, dennoch sollte niemand darüber urteilen, wenn Menschen einen bestimmten Fetisch haben. Allerdings dürfen die gesundheitlichen Risiken nicht außer Acht gelassen werden. Im Stuhlgang sind zahlreiche Bakterien enthalten. Durch den Verzehr können sie mit der Mundschleimhaut in Kontakt kommen und dort für Infektionen sorgen.