Mistelzweig Küssen – we wish you a lovely christmas
Um die Weihnachtszeit solltest Du immer aufpassen, unter welcher Tür Du gerade stehst und ob sich über Deinem Kopf gerade ein Mistelzweig befindet. Denn stehst Du darunter, darfst Du vielleicht küssen! Das trifft aber nur zu, wenn gerade auch ein passender Kusspartner mit unter dem Zweig steht, ansonsten gehst Du leider leer aus. Doch woher kommt der Brauch und was hat es mit dem Kuss auf sich?
Der Kuss unterm Mistelzweig – die Bedeutung
Keine Angst, ein Kuss unter dem Mistelzweig bringt kein Unglück, sondern eher Glück und ewig währende Liebe. Auch für Freunde gilt dieser Brauch: Wird sich unterm Mistelzweig gebusselt, hält die Freundschaft ewig an, so die Legende. Warum es überhaupt zu dieser Legende kam, ist bis heute nicht wirklich bewiesen. Allerdings gibt es einige Theorien, von denen Du Dir die schönste aussuchen kannst.
Reisen wir nach Großbritannien, ins späte 18. Jahrhundert, lernen wir gleich einen neuen Namen für die Mistelzweige kennen. Die daran wachsenden Früchte, die roten Beeren, wurden als Kuss-Kugeln bezeichnet. Tradition war es, den Mistelzweig mit bunten Bändern geschmückt aufzuhängen und eine Frau, die sich darunter befand, durfte den Kuss nicht ablehnen. Wir leben nun aber nicht mehr im 18. Jahrhundert und selbstverständlich darfst Du „Nein Danke“ sagen, wenn Du Deinen Kusspartner nicht küssen möchtest.
Die Legende des Brauchs geht aber noch weiter. Wenn sich ein Paar unter dem Zweig geküsst hat, musste dieser am 12. Tage danach verbrannt werden, um die Ehe der beiden im kommenden Jahr einzuläuten. Wenn eine Frau keinen Kuss bekam, war sie (laut Brauch) zur Einsamkeit verdonnert. Jedes Land hat hierzu aber seine eigenen Regeln. Während in Kanada die Hochzeit unterm Zweig versprochen wird, nutzen die Franzosen den Brauch nur am Neujahrstag. Und hierzulande kommt es sogar eher selten vor, dass sich über dem Türstock ein Mistelzweig befindet.
Fakten zum Mistelzweig
- Die Mistel und ihre Geheimnisse: Unabhängig vom Kuss-Brauch ist die Mistel eine sehr geheimnisvolle Pflanze, die schon seit vielen Jahrhunderten verehrt wird. Es wird ihr nachgesagt, dass sie Glück bringt, Gesundheit und Fruchtbarkeit bedeutet. Im antiken Griechenland wurde sogar davon ausgegangen, dass die Mistel gegen Gift wirken könne. Im alten Germanien hingegen galt der Mistelzweig als Schutz für die Menschen.
- Abwehr von Geistern: Zu Beginn des neuen Jahres ist es heute Brauch, das böse Geister mit Feuerwerk und Lärm vertrieben werden. Doch auch der Mistelzweig über der Tür hat ähnliche Zwecke. Er dient dazu Feuer, Unwetter, Geister und Hexen zu vertreiben. Im alten Rom wurde zu Neujahr ein Mistelzweig an jene Personen überbracht, denen man wohlgesonnen war.
- Das Kraut der Versöhnung: Auch in Skandinavien spielt die Mistel eine wichtige Rolle. Das Immergrün steht hier vor allem für Versöhnung und Frieden. Hat ein Ehepaar Streit, kann es unter dem Mistelzweig mit einem Kuss die Versöhnung besiegeln. Feinde hingegen können unter dem Zweig ihre Feindschaft beenden und von dem Moment an als Freunde durchs Leben gehen.
- Die heilige Pflanze: Eine alte Sage besagt, dass einst die Mistel als heilige Pflanze der germanischen Liebesgöttin bekannt war. Als ihr Sohn, der Gott der Sommersonne, seinen eigenen Tod im Traum vorhersah, war seine Mutter sehr beunruhigt. Sie fragte die Elemente um Rat und diese sagten ihr, der Sohn würde nicht sterben. Doch er wurde getötet, mit einem Zweig der Mistel. Die Sage erzählt, dass die Mutter rund um ihren Sohn Tränen weinte, die sich in Beeren der Mistel verwandelten und ihren Sohn zurück ins Leben holten. Seither soll Frigga, die Göttin, jeden Menschen küssen, der sich unter einem Mistelzweig befand.
Ein schöner, alter Brauch, eine lange Tradition mit vielen Geschichten. Woher auch immer das Küssen unterm Mistelzweig kommt, Spaß bringt es auf jeden Fall und romantisch ist diese Symbolik doch auch. Und wenn Du gerade nicht weißt, wie Du beim Flirt den nächsten Schritt machst, ist ein gemeinsamer Gang unter den Mistelzweig eine gute Option.