Der neuste Schrei: Die Menstruationstasse
Noch nichts von einer Menstruationstasse gehört? Dann stelle ich Euch heute den neusten Trend vor, auf den immer mehr Frauen schwören! In die Scheide eingeführt kann die Tasse das Menstruationsblut auffangen und soll damit Tampons und Binden ersetzen.
Wie wird eine Menstruationstasse verwendet?
Die Idee ist ja super, aber wie sieht es mit der Anwendung aus? Wie benutzt man so eine Tasse denn? Die Antwort ist einfach: Im Prinzip wird die Tasse wie ein Tampon in die Vagina eingeführt. So wie es für Euch am einfachsten ist, entweder im Stehen oder in der Hocke. Es gibt verschiedene Techniken, mit denen Du Deine Menstruationstasse so zusammenfalten kannst, dass Du sie leicht hinein bekommst. Beispielsweise kannst Du bei der Punch-Down Faltung einfach die Mitte der Tasse hinunterdrücken und den Cup so zu einer Art Pfeil formen. Ebenfalls beliebt ist die C-Faltung: Dabei klappst Du die Menstruationstasse einfach in der Mitte zusammen, sodass der obere Rand ein C bildet. Solltest Du Probleme beim Einführen haben, kannst Du auch etwas Gleitgel auf Wasserbasis verwenden. Achte darauf, dass die Tasse direkt unter deinem Muttermund sitzt – denn nur dann kann sie das Blut auch richtig auffangen. Keine Sorge – oft rutscht der Cup von ganz alleine in die richtige Position. Abschließend kannst Du noch einmal mit dem Finger um den Rand fahren, um zu prüfen, ob sich die Tasse vollständig geöffnet hat. Durch den Unterdruck bleibt die Tasse nun an Ort und Stelle und verrichtet ihren Dienst. Deine Menstruationstasse sitzt perfekt, wenn Du sie beim Tragen nicht spürst. Sie sollte nicht rutschen. Ist das der Fall, ist dein Beckenboden vielleicht zu schwach. Beckenbodentraining mit Liebeskugeln oder eine weichere Tasse können hier helfen. Beim Entfernen solltest Du nicht einfach an der Tasse ziehen, sondern den Unterdruck erst einmal vorsichtig mit einem Finger lösen. Dann kannst Du die Tasse leicht falten und herausholen.
Woraus bestehen Menstruationstassen?
Normalerweise wird für die Herstellung der Cups medizinisches Silikon verwendet. Dieses Material ist sehr pflegeleicht, hygienisch und kann leicht gereinigt werden. Außerdem trägt sich Silikon sehr angenehm. Es gibt aber auch Tassen aus TPE oder Naturkautschuk.
Welche Vorteile haben Menstruationstassen?
Ist Dir eigentlich schon aufgefallen, wie viel Müll wir mit Binden & Co. fabrizieren? Mit der Menstruationstasse hat man das Problem nicht. In punkto Recycling bewegt sie sich daher ganz weit vorne und ist eine echte Alternative zu den herkömmlichen Hygieneprodukten.
Eine andere Sache wäre die Kostenersparnis: Du kaufst Dir eine Menstruationstasse, die im besten Fall viele Jahre hält. Je nach Hersteller kannst Du die Tasse zwischen 3 und 10 Jahren nutzen. Lange danach suchen musst Du auch nicht: Mittlerweile findet man die Cups in vielen Drogerien. Außerdem gibt es online eine riesig Auswahl verschiedener Tassen – da ist sicher auch für Dich die richtige dabei!
Ein weiterer Vorteil: Je nach Stärke Deiner Periode kannst Du dien Cup bis zu 10 Stunden tragen. Ich persönlich finde, dass dies ein sehr starkes Argument ist, denn wer mag es schon, unterwegs den Tampon oder die Binde zu wechseln?
Egal ob die Blutung nun stark oder eher schwach ist: Du kannst ein und dieselbe Menstruationstasse benutzen und so noch besser abschätzen, wie stark Deine Blutung tatsächlich ist. Einfach zu reinigen ist der Cup auch noch: Während der Periode kannst Du die Menstruationstasse einfach unter laufendem Wasser ausspülen und anschließend wieder einsetzen. Nach deiner Monatsblutung kannst Du die Tasse einfach für 5 Minuten in einem Topf oder einer Mikrowelle auskochen. Achtung: Achte darauf, genug Wasser zu verwenden! Wenn das Wasser vollständig verkocht, schmilzt Dein Cup und bleibt am Topfboden kleben. Wenn Du in einer Gegend mit sehr kalkigem Wasser wohnst, kannst Du einen Spritzer Essig oder Zitronensaft hinzugeben. So vermeidest Du unschöne Kalkablagerungen.
Welche Nachteile haben Menstruationstassen?
Bleiben wir beim Thema Hygiene. Wie auch ein Tampon dann und wann gewechselt werden muss, muss auch die Tasse ihren Weg nach draußen finden. Wer ein Problem damit hat, sein eigenes Menstruationssekret zu sehen, für den ist die Menstruationstasse wohl eher nichts. Ich kann aber sagen: Es ist eine Gewöhnungssache. Wer sich nicht vor seinem eigenen Körper ekelt, der kann auch über diese Tatsache hinwegsehen.
Das Angebot ist groß, damit auch jede Frau die passende Menstruationstasse für sich findet. Wie mit vielen neuen Dingen, muss man sich vielleicht erst einmal ausprobieren, um die wirklich passende Tasse zu finden.
Menstruationstassen: Das Fazit
Ich muss ja wirklich zugeben… So ganz geheuer war mir die Menstruationstasse am Anfang wirklich nicht. Ich habe aber gemerkt, dass sie für mich gut funktioniert und mit etwas Übung klappt auch das Einsetzen schneller als mit einem Tampon. Ich kann sehr gut über die Nachteile der Cups hinwegsehen und bin froh, dass ich meiner monatlichen Blutung mehr oder weniger stressfrei entgegensehen kann.